Von: ka
San Bartolo – Mehrere Wochen nach der Tragödie von Genua fordert der Einsturz eines Brückensegments in San Bartolo bei Ravenna in der Emilia Romagna erneut ein Todesopfer. Der 55-jährige Techniker des Zivilschutzes Danilo Zavatta war mit einem Kollegen gerade mit der Kontrolle einer Brücke beschäftigt, als sie unter ihm einbrach. Eine Kamera, die zur Dokumentierung der Arbeiten aufgestellt worden war, zeichnete die letzten Sekunden im Leben des 55-Jährigen auf.
#Ravenna #25ott 15:30, crolla parte di una passerella nei pressi del fiume Ronco in loc. San Bartolo. Indicata una possibile persona coinvolta, in corso ricerca dei #vigilidelfuoco con squadre ordinarie, SAF (speleo alpino fluviale) e #sommozzatori pic.twitter.com/iEkebcfBix
— Vigili del Fuoco (@emergenzavvf) October 25, 2018
Die Aufnahmen der Kamera zeigen die letzten Sekunden im Leben von Danilo Zavatta, einem 55-jährigen Zivilschutztechniker, der am Donnerstag letzter Woche mit der Kontrolle der Brücke über der Schleuse von San Bartolo, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Ravenna in der Emilia Romagna, beschäftigt war. Im Hintergrund der dramatischen Bilder sind die Schreie und Zurufe seiner Kollegen zu hören, die ihn vor dem Einsturz warnen.
Das Drama begann am Donnerstagvormittag gegen 11.00 Uhr. An diesem Tag rückten Techniker aus, um die Brücke über der Schleuse von San Bartolo, die an dieser Stelle den Fluss Ronco absperrt, einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Sie erkannten aber schnell, das etwas an der Schleuse und der Brücke nicht stimmte. Der Fluss Ronco hatte an vier Stellen den Damm unterspült und tiefe Löcher in das Erdreich gegraben. Die Techniker verständigten umgehend die Carabinieri, die Feuerwehr und den Zivilschutz. Die am Damm angrenzende Staatsstraße wurde sofort gesperrt.
UPDATE [26.10-08:30] #Ravenna crollo parziale chiusa di San Bartolo sul fiume #Ronco – morto durante ispezione un tecnico che lavorava per la Protezione Civile pic.twitter.com/15AjTY6Fgl
— Emergenza24 (@Emergenza24) October 26, 2018
Gegen 15.30 Uhr ereignete sich dann die Tragödie. Zusammen mit einem Kollegen stieg Danilo Zavatta auf die Brücke, um die entstandenen Brüche und Sprünge fotografisch festzuhalten. In diesem Moment fing das letzte Segment der Brücke an, nachzugeben. Rettungskräfte, die die nahende Gefahr erkannten, schrien den Männern auf der Brücke zu, diese sofort zu verlassen. Während es seinem Kollegen noch gelang, sich mit einem Sprung an das sichere Ufer zu retten, hatte der 55-Jährige diese Zeit nicht mehr. Danilo Zavatta stürzte zusammen mit der Brücke in die Tiefe und wurde unter tonnenschweren Betonteilen begraben. In der Hoffnung ihn noch lebend zu finden, suchten die Rettungskräfte stundenlang nach dem Zivilschutztechniker. Aber für ihn kam jede Hilfe zu spät. Gegen 23.00 Uhr gelang es den Rettungskräften, den Leichnam von Danilo Zavatta zu bergen.
Der tödliche Arbeitsunfall löste weit über Ravenna hinaus tiefe Bestürzung aus. Der Anblick der Bilder der letzten Sekunden im Leben von Danilo Zavatta lässt viele Augenpaare nur mehr andachtsvoll zu Boden sinken, so beschrieb ein unbekannter Internetnutzer seine Gefühle. Danilo Zavatta hinterlässt seine Frau und ein zwölfjährige Tochter.