INPS-Präsident Boeri steht nun bei Salvini auf der schwarzen Liste

“Es braucht mehr Migranten für das Pensionssystem”

Donnerstag, 05. Juli 2018 | 07:07 Uhr

Rom – In Italien gibt es ein Ungleichgewicht bei den Renten. Fünf Millionen Senioren erhalten weniger als 1.000 Euro Rente im Monat. Die Daten gehen aus Berechnungen des Fürsorgeinstituts INPS hervor.

Mehr als eine Million Italiener können sich hingegen mehr als glücklich schätzen. Sie erhalten monatlich Renten von über 3.000 Euro.

Der Präsident der INPS, Tito Boeri, zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft Italiens: ein Land, dessen Bevölkerung zunehmend altert, der Anstieg prekärer Arbeitsverhältnisse (2,5 Mio. Arbeitnehmer arbeiten für einen Stundenlohn unter 8,5 Euro), die Flucht der Jugend vor der Armut ins Ausland.

Boeri sieht das Rentensystem wegen der demographischen Entwicklung in Gefahr. Ohne die Beiträge von Zuwanderern könnte es nicht aufrechterhalten werden.

Aufgrund seiner kritischen Worte, die auch an die neue Regierung gerichtet sind, die die Fornero-Reformen zerpflücken möchte, ist der INPS-Präsident auch ins Visier von Innenminister Matteo Salvini geraten. Dieser fragt: „Lebt Boeri auf dem Mars?“.

Von: luk