„Schwarzwild“ ohne Scheu nimmt sogar Futter an – VIDEO

Fast schon „Stadtschweine“: Wildschweinfamilie spaziert auf der Straße

Dienstag, 03. September 2019 | 08:24 Uhr

Genua – Die in Italien sich immer stärker vermehrenden Wildschweine verlieren immer häufiger jegliche Scheu vor dem Menschen. In der ligurischen Hafenstadt Genua wurde sogar eine ganze „Familie“ von Wildschweinen dabei beobachtet und fotografiert, wie sie seelenruhig durch eine Straße im Zentrum spazierte. In Rom hingegen wurden einige Angestellte des römischen Abfallbewirtschaftungsbetriebes Ama dabei gefilmt, wie sie Essensreste an mehrere Wildschweine verfütterten. Ohne jegliche Scheu zu zeigen, nahmen die Tiere das Futter an. Der Betrieb kündigte ein scharfes Disziplinarverfahren an.

Pubblicato da Cinghiali per la libertà su Domenica 7 maggio 2017

In Genua waren bereits öfters Wildschweine dabei beobachtet worden, wie sie von den hohen Wäldern im Hinterland der Hafenstadt hinunter nach Genua gewandert waren. Bisher war das „Schwarzwild“ aber lediglich in den Vierteln der Peripherie von Genua angetroffen worden. Nun war es aber das erste Mal, dass die stattlichen Wildtiere dabei erwischt wurden, wie sie in der Nacht mitten durch die zentral gelegene Via XX Settembre – einer beliebten Shoppingmeile der ligurischen Hafenstadt – spazierten. Einem Genueser Nachtschwärmer gelang es, die Wildschweine, die laut den Bildern wohl alle zur gleichen „Familie“ gehörten, mit dem Kameraobjektiv einzufangen.

Pubblicato da Cinghiali per la libertà su Domenica 7 maggio 2017

Das Bild, das von der lokalen, satirischen Facebook-Seite „Cinghiali per la libertà“ (Wildschweine für die Freiheit, Anmerkung der Redaktion – der Name der Seite ist Programm) veröffentlicht wurde, sorgte in der Hafenstadt für erhebliches Staunen. Die Aufnahmen, die zeigen, wie eine sechsköpfige „Wildschweinfamilie“ geordnet in Reih und Glied im Gänsemarsch seelenruhig durch die Innenstadt spaziert, ließ kaum einen Genueser kalt. Die Macher der Seite widmeten den Schweinen auch ein schönes Gedicht.

Während im Netz nicht wenige – darunter besonders viele Frauen – ihre Furcht vor den nicht allzu kleinen Wildtieren zum Ausdruck brachten, freuten sich viele Tierliebhaber darüber, dass die Innenstadt von der „wilden Fauna der Wälder“ zurückerobert wird.

Non capiamo lo stuporenè perché facciam scalpore,come tanti pendolarisono questi giorni amari:è finito, infatti,…

Pubblicato da Cinghiali per la libertà su Lunedì 2 settembre 2019

Aber nicht nur in Genua verlieren die Wildschweine jegliche Scheu vor dem Menschen. Auch Rom ist von der Wildschweinplage nicht gefeit. Erst vor wenigen Tagen – Mitte August – fanden einige Angestellte des römischen Abfallbewirtschaftungsbetriebes Ama nichts dabei, mehrere Wildschweine mit Essensresten zu füttern. Ohne jegliche Scheu zu zeigen, nahmen die hungrigen Tiere das Futter an. Schlecht war für die Mitarbeiter, dass sie sich dabei filmen ließen und das Video der verbotenen Fütterung später im Netz schnell die Runde machte. Als die Leitung des Betriebs davon erfuhr, war der Ärger groß.

Se vediamo un bel bidonesi scatena la passione, è una contentezza purarovistar la spazzatura!Ma ragazzi, non ci…

Pubblicato da Cinghiali per la libertà su Venerdì 26 luglio 2019

In einer Stellungnahme kündigte die Ama an, gegen die „fünf bereits identifizierten Angestellten zweier Mülllaster“ ein Disziplinarverfahren einzuleiten. „Es handelt sich um ein unannehmbares und unentschuldbares Verhalten und wir werden nicht zögern, die höchstmögliche Disziplinarstrafe zu verhängen“, so die strenge Präsidentin des römischen Abfallbewirtschaftungsbetriebes, Luisa Melara.

Neben vielen Lesern und Kommentatoren, die für die fünf Ama-Angestellten eine harte Strafe fordern, und Stimmen, die eher der Meinung anhängen, Gnade walten zu lassen, geben Experten Tipps, wie sich Passanten und Wanderer bei einer Begegnung mit Wildschweinen verhalten sollen.

Zuallererst sollen die Wildschweine weder gefüttert noch ihre Vertrautheit gesucht werden, weil es sich nicht um harmlose Wildtiere handelt. Sollte man ihnen begegnen, ist es besser, sie nicht zu beachten und sie aus der Ferne zu beobachten. Sollte man sich in Begleitung eines Hundes befinden, sollte man das Weite suchen. Das Bellen des Hundes könnte die Wildschweine „belästigen“. Die Tiere, die eigentlich den Menschen meiden, könnten im schlimmsten Fall mit einer „Gegenwehr“ reagieren.

“San Fruttuoso” ci hanno detto Dei cinghiali giù nel greto Il quartiere genovese Dove andiamo giù in paese.Sono…

Pubblicato da Cinghiali per la libertà su Domenica 30 giugno 2019

Zwischen naiver Tierromantik und ungerechtfertigter Angst, sind jene, die den Wildschweinen begegnen, am besten beraten, wenn sie den Ratschlägen der „Wildschweinexperten“ folgen.

Von: ka