Studie bekräftigt Machbarkeit

Gardasee soll eine Straßenbahn bekommen

Freitag, 25. Juli 2025 | 08:00 Uhr

Von: idr

Brescia – Die Idee einer modernen Bahnanbindung, die Brescia mit dem westlichen Umland und möglicherweise auch mit dem Gardasee verbindet, wird konkreter. Vergangenen Freitag wurde im historischen Palazzo Broletto erstmals die Vorstudie für das ambitionierte Verkehrsprojekt öffentlich vorgestellt.

Die geplante Strecke soll Brescia mit den Gemeinden Villanuova sul Clisi und Roè Volciano verbinden. Eine spätere Erweiterung bis an den Gardasee oder ins Valle Sabbia ist ebenfalls denkbar. Entwickelt wurde die Studie von der Universität Brescia in enger Zusammenarbeit mit den Stadt- und Provinzverwaltungen.

Ziel ist es, den täglichen Pendelverkehr zu entlasten und eine nachhaltige Alternative zum Auto zu schaffen. Das Konzept sieht eine rund 22 Kilometer lange Strecke mit elf Haltestellen vor. Die elektrische Bahn soll mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 45 km/h unterwegs sein und ist damit schnell genug, um mit dem Auto konkurrieren zu können.

722 Millionen Euro Baukosten

Die geplanten Investitionen sind beachtlich: Die Baukosten werden auf über 700 Millionen Euro geschätzt, die jährlichen Betriebskosten könnte bis zu 12,6 Millionen Euro verschlingen. Doch die Wirtschaftlichkeitsanalyse spricht eine klare Sprache: Selbst bei konservativen Annahmen rechnen die Planer mit einem positiven Gesamtnutzen: Schon im ersten Jahr sollen über zehn Millionen Fahrgäste die Bahn nutzen und die Straßen so entlasten.

Ob die Vision Wirklichkeit wird, hängt nun von weiteren politischen Entscheidungen und von der Finanzierung ab. Doch die Richtung ist klar: Die Mobilität am See neuzudenken hätte für alle Beteiligten ein enormes Entlastungspotenzial.

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