Von: mk
Rom/Arezzo – Laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ ist der Staatsanwalt von Arezzo, Roberto Rossi, in Zusammenhang mit der Pleitebank Etruria ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Im Mittelpunkt stehen Ramsch-Anleihen des Geldhauses an Kleinanleger im Jahr 2013. Ermittelt wird gegen die Mitglieder des Verwaltungsrates. Dabei taucht unter anderem auch der Name von Pier Luigi Boschi, der Vater von Staatssekretärin Maria Elena Boschi, auf.
Zum gegenständlichen Zeitpunkt bekleidete Boschi das Amt des Vizepräsidenten der Bank. Rossi war vergangene Woche von der parlamentarischen Untersuchungskommission zu den jüngsten Bankenkrisen befragt worden. Während der Anhörung hatte er eine Verwicklung von Pier Luigi Boschi in die Ermittlungen ausgeschlossen.
Erklärt hatte Rossi, dass gegen Boschi nicht wegen Bankrotts ermittelt werde. Dabei soll Rossi versichert haben, dass Boschi nie an Sitzungen beteiligt gewesen sei, bei denen es um die besagten Anleihen ging.
Maria Elena Boschi hat unterdessen Journalisten mit einer Klage gedroht. Dass ihr Vater für einige Monate Vizepräsident war, habe die damalige Regierung Renzi, bei der sie Ministerin war, ihre Überwachungsfunktion erfüllt. Im Gegenteil: Die Regierung habe den Verwaltungsrat der Bank nach Hause geschickt.
„Mein Vater ist derzeit nicht angeklagt. Sollte er sich bestimmter Vergehen schuldig gemacht haben, müsse er dafür als privater Bürger geradestehen. Es ist eine persönliche Angelegenheit, und nicht eine des PD. Das Gesetz ist für alle gleich“, erklärte Boschi.