Angst vor Krawallen

Italien brodelt eine Woche vor der Wahl

Samstag, 24. Februar 2018 | 13:15 Uhr

Rom – In mehreren Städten Italiens sind die Ordnungshüter in Alarmbereitschaft. Mehrere Kundgebungen wurden anlässlich der Parlamentswahlen am 4. März angekündigt. Befürchtet wird, dass es erneut zu Krawallen zwischen links- und rechtsextremistischen Gruppierungen kommt. Demonstrationen sind in Rom, Mailand, Brescia und Palermo geplant, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

In Turin ist es bereits zu Zusammenstößen zwischen Linksradikalen und den Ordnungshütern wegen einer Kundgebung von CasaPound gekommen. Auch in Pisa wurde ein Auftritt von Lega-Chef Matteo Salvini von Krawallen begleitet.

In Mailand mussten Studenten von einem Gebäude entfernt werden. Am Samstagnachmittag will CasaPound dort eine Kundgebung abhalten. Ernsthaft verletzt wurde niemand, allerdings haben einige Personen Prellungen aufgrund der Auseinandersetzungen davongetragen.

Die rechtsnationale Partei „Fratelli d’Italia“ rund um Giorgia Meloni hält hingegen eine Kundgebung in der Padova-Straße ab, in der hoher Anteil an Migranten lebt. Rund 100 Aktivisten haben eine 200 Meter lange Trikolore entrollt.

Auch in Rom sind drei Kundgebungen und ein Umzug geplant – von linken Demonstranten und rechtsextremen Gruppierungen. Die größte Veranstaltung, die sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit richtet, wird von der Partisanenvereinigung ANPI abgehalten. Anlass ist der rassistisch motivierte Mord in Macerata, der von Luca Traini begangen worden war.

Gleichzeitig soll es aber auch zu Kundgebungen von Linksextremen, die sich unter anderem auch gegen den Job Acts wehren, deren Gegenspielern, von Impfgegnern und von Fratelli d’Italia kommen. Die Polizei postiert die Einsatzkräfte zum Teil bereits bei den Autobahnmautstellen sowie an Haupt- und Nebenstraßen entlang der Orte, wo die Veranstaltungen stattfinden. Ausgerüstet mit Metalldetektoren, kontrollieren die Ordnungshüter Teilnehmer an den Durchgängen. Auch Entschärfer von Sprengsätzen sind im Einsatz.

Verboten ist die Mitnahme von nicht biegsamen Fahnenstangen und anderen stumpfen Gegenständen. Auch eine Vermummung des Gesichts und Helme sind untersagt.

In Brescia ist im Vorfeld ein linkes Sozialzentrum in Brand geraten, die heutige Kundgebung findet unter anderem auch deshalb statt. Weil der lokale Vertreter von Forza Nuova physisch angegriffen wurde, tritt Roberto Fiore in Palermo auf. Linke Kräfte haben bereits Gegendemonstrationen angekündigt.

Von: mk