Von: ka
Villa di Tirano – Ein Schild, das an der Eingangstür der Pizzeria Bagà in Villa di Tirano prangt, sorgt im benachbarten Veltlin für heftige Diskussionen. Darin fordert Gabriele Berbenni seine Gäste mit eindringlichen Worten dazu auf, ihre ungezogenen Kinder zu Hause zu lassen oder ein anderes Lokal aufzusuchen. Der 25-jährige Lokalinhaber der Pizzeria Bagà in Villa di Tirano im Veltlin war es leid, sich Klagen von Stammkunden anhören zu müssen, und beschloss daher, eine drastische Maßnahme zu ergreifen.
"Bambini maleducati? Lasciateli a casa", il cartello di una pizzeria fa il giro del web https://t.co/prmPNJSkYH
— GENNARO MAISTO (@gen_napoli) January 9, 2020
Die Zeilen haben es wirklich in sich: „Die Kinder, die unbeaufsichtigt im Lokal herumrennen, die schreien oder auf Stühlen oder Bänken stehen, stören die anderen Gäste. Daher nehmen wir uns das Recht, sie in die Küche zu geleiten, um die Teller zu waschen“, so der ernste, aber teilweise scherzhafte Inhalt des Hinweisschildes. Der Hinweis, so der Inhaber der Pizzeria Bagà, Gabriele Berbenni, gilt vor allem den Eltern der vielen ungezogenen Kinder, die sich im Lokal nicht zu benehmen wissen und die von ihren Eltern kaum beachtet und beaufsichtigt werden. „Die Gäste, die in unser Lokal kommen, haben daran Freude, ihr Mittag- oder Abendessen in Ruhe zu genießen, ohne im Hintergrund schlecht erzogene, schreiende Kinder zu hören“, so Gabriele Berbenni.
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Pubblicato da Gabriele Berbenni su Giovedì 19 dicembre 2019
Es war nicht das erste Mal, dass Lokale solche oder ähnliche Schilder, die sich gegen ungezogene Kinder oder ausgewachsene, störende Hunde richten, aber in diesem Fall fielen die Worte ganz besonders drastisch aus. „Wenn euch das nicht möglich sein sollte, könnt ihr ohne eure Kinder ins Bagà kommen, eure Kinder erziehen, die Pizzeria wechseln oder zu Hause bleiben“, so der abschließende, markige Satz der unmissverständlichen, nach der Haarfarbe von Gabriele Berbenni mit „L’uomo nero“ unterzeichneten Botschaft.
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Pubblicato da Bagà – La pizza digeribile su Giovedì 26 dicembre 2019
Von einer Lokalzeitung zum Schild befragt, kam Gabriele Berbenni, „L’uomo nero“, auf die Beweggründe zu sprechen. „Oft waren bei uns Eltern mit ungezogenen Kindern zu Gast. Die Kinder liefen die Stiegen rauf und runter oder spielten in und außerhalb der Toiletten Verstecken. Wenn sie mit einer Kellnerin, die mit Pizzas und Gläsern unterwegs ist, zusammenstoßen und sich dabei wehtun, habe ich die Probleme. Zudem verließen viele meiner Stammkunden, nachdem sie die Pizza oder auch nur einen Teil davon gegessen hatten, das Lokal, weil sie das Geschrei der Kinder nicht mehr ertragen konnten“, so ein verärgerter Gabriele Berbenni.
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Pubblicato da Bagà – La pizza digeribile su Sabato 28 dicembre 2019
Das Echo der Gäste auf das Schild blieb bislang zwiespältig. „Einige Familien, die das Schild gelesen hatten, machten kehrt und gingen nicht in das Lokal. Es liegt auf der Hand, dass ich möglicherweise einen Umsatzverlust erleide, aber ich muss den Rest meiner Gäste, die einen ruhigen und gepflegten Ort suchen, schützen. Einige Kunden sagen mir, dass ich gut daran getan habe und dass sie nun ihre Kinder bei den Großeltern lassen. Andere haben sich darüber aufgeregt. Diejenigen, die trotz des Schildes mit ungezogenen Kindern das Lokal betreten und ein Chaos verursacht haben, haben wir freundlich dazu aufgefordert, weniger Lärm zu machen. Sie haben uns Rüpel genannt und sind dann gegangen“, so der Inhaber der Pizzeria Bagà.
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Pubblicato da Bagà – La pizza digeribile su Sabato 30 novembre 2019
Auch in Südtirol denken einige Inhaber von Pizzerien, Restaurants und Gasthäusern, die mit den ungezogenen Kindern ihrer Gäste zu „kämpfen“ haben, über solche oder ähnliche Maßnahmen nach.
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