„Der Euro benachteiligt arme Länder“

M5S-Senator wirbt für Euro-Austritt

Dienstag, 23. August 2016 | 20:04 Uhr

Rom – Während Premier Matteo Renzi auf der Insel Ventotene den Traum eines vereinten Europas hochleben lässt, scheint die Fünf-Sterne-Bewegung bereit, diesen Traum zu zertrümmern, und denkt laut über das Ende der Einheitswährung nach.

Kurz nach dem Gipfeltreffen zwischen Frankreich, Italien und Deutschland ließ der Gruppensprecher der Fünf-Sterne-Bewegung im Senat, Nicola Morra, mit einer schwerwiegenden Aussage aufhorchen. „Falls wir in der Regierung vertreten wären, würden wir den Euro-Raum verlassen“, erklärte der Senator in einem TV-Interview.

„Der Euro benachteiligt die ärmeren und schwachen Länder – und wir gehören leider dazu“, betonte Morra. Aufgrund der teils heftigen Reaktionen musste der M5S-Senator allerdings zurückrudern. Falls die Italiener es möchten, könnten sie im Rahmen eines Referendums abstimmen, ob sie den Euro überhaupt noch möchten, meinte der Senator.

Auch Beppe Grillo erklärte auf seinem Blog, dass es für seine Bewegung unerlässlich sei, dass das Volk über das Schicksal der Gemeinschaftswährung abstimmt.

Die Fünf-Sterne-Bewegung macht den Euro für die Wirtschaftskrise in Europa und für die ökonomische Übermacht Deutschlands verantwortlich. „Wie wir bereits öfter erklärt haben, wurde durch die Einführung des Euro der Wechselkurs zwischen 19 unterschiedlichen wirtschaftlichen Realitäten blockiert. Profitiert hat aber vor allem Deutschland“, heißt es im Blog.

Von: mk