Mailand – In Mailand endete ein dreister Raubversuch mit einem Verkehrsunfall, bei dem sowohl der Scooter der Handtaschenräuber als auch der Kleinwagen des Opfers verunglückten.
Es war am Samstagabend gegen 22.30 Uhr, als sich ein Scooter mit zwei Männern an Bord seitlich von hinten einem elektrischen Kleinfahrzeug einer Carsharing-Firma näherte. Ziel der beiden Räuber war die Handtasche einer 19-jährigen Chinesin, die am Steuer des kleinen elektrischen Stadtflitzers saß. Als die Räuber nahe genug am Elektroauto dran waren, schlugen sie die Seitenscheibe ein und versuchten nach der Tasche zu greifen. Aber die junge Chinesin wehrte sich und reagierte, wobei es zum Kontakt zwischen dem Scooter und dem Auto kam. In der Folge kam der Scooter mit den beiden Dieben zu Sturz. Beim Versuch den beiden auf der Straße liegenden Räubern auszuweichen, überschlug sich der Kleinwagen und kam erst am Straßenrand auf dem Dach liegend zu stehen.
Dabei erlitt die 19-Jährige zum Glück nur leichte Verletzungen. Sie wurde von den herbeigerufenen Rettungskräften erstversorgt und in das Krankenhaus eingeliefert. Am Tag nach dem Überfall konnte die junge Frau das Spital bereits wieder verlassen. Ebenfalls leicht verletzt wurde einer der beiden Räuber. Er wurde später trotz fehlender Dokumente als ein 26-jähriger Mann identifiziert und anschließend von der Polizei verhört.
Dem Fahrer des motorisierten Zweirads, der den Unfall unverletzt überstanden hatte, gelang mit seinem Scooter zunächst noch die Flucht. Dank der Kenntafel des Scooters, die nach dem Sturz auf der Straße liegengeblieben war, konnte aber der Lenker – er entpuppte sich als 14-jähriger Jugendlicher – identifiziert und dingfest gemacht werden. Der Jugendliche wurde zusammen mit seinem Vater, dem Besitzer des Scooters, von der Polizei einbestellt und verhört. Die 19-jährige Chinesin, die die beiden Räuber bei der Polizei angezeigt hatte, sagte ebenfalls erneut aus. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei werden sich der 14-Jährige vor einem Jugendstrafgericht und der 26-Jährige vor einem Gericht wegen versuchten Raubs und vermutlich auch wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten müssen.
Das, was aber nicht nur der Polizei zu denken gibt, ist die besonders dreiste, nun in Mode kommende Methode, fahrende Autos vom Scooter oder Motorrad aus zu berauben. Dies birgt nicht nur für Täter und Opfer, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer und unbeteiligten Passanten besondere Gefahren.
Von: ka
