Absurder Tod eines 15-Jährigen schockt Italien – VIDEO

Minderjährige spielen auf den Gleisen „russisches Roulette“

Freitag, 23. November 2018 | 08:01 Uhr

Parabiago – Am Dienstagabend wurde im Bahnhof von Parabiago bei Mailand ein 15-jähriger Jugendlicher von einem Zug überrollt und getötet. Im ersten Moment gingen die Ermittler von einem Suizid aus, aber weitere Untersuchungen sowie mehrere Zeugenaussagen ließen die Vermutung aufkommen, dass der Jugendliche Opfer einer riskanten Mutprobe geworden war.

Am Dienstagabend – so erste Erkenntnisse der Ermittler – fand sich eine Gruppe von Jugendlichen am Bahnhof von Parabiago, einer Kleinstadt nordöstlich von Mailand, ein, um auf dem dritten Gleis des Zugbahnhofs ein tödliches Spiel – eine Art „russisches Roulette mit dem Zug“ – auszutragen.

Beim „russischen Roulette“ ging es laut einer ersten Rekonstruktion des tragischen Todes darum, sich auf das Gleis zu legen und kurz vor dem Eintreffen des Zugs davon herunterzuspringen. „Sieger“ des absurden und verstörenden „Spiels“ wurde derjenige, der den „Mut“ besaß, bis zum allerletzten Moment auf dem Gleis auszuharren. Während es einem 13-jährigen Buben gerade noch rechtzeitig gelang, das Bahngleis zu verlassen, hatte sein Freund – ein 15-jähriger Jugendlicher marokkanischer Herkunft – weniger Glück. Der Zugführer, dessen Zug nicht im Bahnhof von Parabiago halten musste, versuchte noch eine Notbremsung, aber es war bereits zu spät. Vor den terrorisierten Augen seiner Freunde wurde der 15-Jährige kurz nach 19.00 Uhr vom Zug Mailand-Domodossola, der um 18.30 Uhr aus dem Bahnhof von Mailand abgefahren war, überrollt und auf der Stelle getötet.

Facebook/World News 24

Um 19.18 Uhr traf in der Rettungszentrale der Notruf ein. Die im Bahnhof eingetroffenen Rettungs- und Polizeikräfte sowie die Carabinieri gingen zuerst von einem Suizid aus. Nach ersten Zeugenaussagen wurde den Ermittlern aber bald klar, dass der 15-jährige Jugendliche Opfer einer tödlichen Mutprobe geworden war. Der 13-Jährige, der den Tod seines Freundes aus nächster Nähe mit angesehen hatte, wurde mit einem schweren Schock in das Krankenhaus eingeliefert. Als die Eltern des 15-jährigen Unfallopfers auf dem Bahnhof von Parabiago eintrafen, spielten sich schreckliche Szenen ab.

Infolge der Tragödie kam es beim Zugverkehr zu großen Verzögerungen. Die Reisenden des hauptsächlich mit Pendlern besetzten Zugs Mailand-Domodossola mussten bis nach 22.00 Uhr in den Fahrgastabteilen ausharren, bis sie endlich weiterfahren durften. Um Klarheit über den genauen Hergang des Unglücks zu erlangen, nahm die ermittelnde Eisenbahnpolizei alle Videoaufnahmen in Besitz. In der Zwischenzeit wurde vonseiten der Staatsanwaltschaft von Busto Arsizio gegen Unbekannt ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet.

Facebook/World News 24

Der absurde Tod des 15-Jährigen sorgt in der italienischen Öffentlichkeit für heftige Debatten. Die Tragödie wird zum Anlass genommen, einmal mehr über fehlende Werte und mangelnde Vorbilder zu diskutieren.

„Was geht in jungen Leuten vor, die mit einem Zug ‚russisches Roulette‘ spielen wollen“, fragen sich viele Leser und Kommentatoren in den sozialen Netzwerken.

 

Von: ka