Einkommen über 80.000 Euro sollen extra besteuert werden

PD bringt “Covid tax” ins Spiel

Freitag, 10. April 2020 | 18:57 Uhr
Update

Rom – Italien wurde von der Corona-Krise völlig überrollt. Schon davor hatte das Land einen riesigen Schuldenberg, der nun weiter anwächst.

Zugleich steht die Wirtschaft seit rund einem Monat beinahe still. Es ist klar, dass die gerade entstehenden Kosten irgendjemand bezahlen muss.

Der PD bringt nun die Einkommensklassen oberhalb von 80.000 Euro ins Spiel. Deren Einkommen sollen mit der sogenannten „Covid tax“ belastet werden.

Top-Verdiener würden dem Vorschlag der Demokratischen Partei zufolge für die Jahre 2020 und 2021 mit diesem „Solidaritätsbeitrag“ zur Bewältigung der Krise beitragen.

Der PD sieht jährliche Einnahmen für die Staatskasse in Höhe von 1,3 Milliarden im Bereich des Möglichen, berichtet Alto Adige online.

Die Abgaben sollen absetzbar sein und von einigen Hundert Euro, bis zu einigen Zehntausend Euro für Einkommen über eine Million Euro jährlich reichen.

Der Vorstoß des PD stieß jedoch umgehend auf Ablehnung bei den Regierungspartnern, Italia Viva und M5S.

So sagt etwa Ettore Rosato von Italia Viva:

Auch von der Opposition kommen ablehnende Worte. Giorgia Meloni von Fratelli d’Italia schreibt auf Twitter:

Il messaggio è chiaro: niente soldi dalla UE? Li prendiamo dai risparmi degli italiani. Per noi la #patrimoniale è un FURTO e lo impediremo con ogni mezzo.

FH: “Klare Absage zu den DDR-Fantasien des PD”

In Südtirol haben die Freiheitlichen auf den PD-Vorschlag mit einer “klaren Absage” reagiert. Der freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber lehnt die von der italienischen Regierungspartei PD vorgeschlagene „Covid tax“, mit der Besserverdiener zur Kasse gebeten werden sollen ab. „Die Kammerabgeordneten des PD wollen nun die Corona-Krise dazu missbrauchen, um uns Bürgern nach sozialistischer Manier in die Taschen greifen zu können,“ mahnt Parteiobmann Andreas Leiter Reber. „Für manche mag es vielleicht im ersten Moment sogar verlockend klingen, Einkommen von über 80.000 Euro zu besteuern und das abgezwackte Geld dem Staat zukommen zu lassen. Die durch die Corona-Pandemie hervorgerufene Rezession darf aber nicht auf die Leistungsträger unserer Gesellschaft abgewälzt werden. Der Zugriff auf das Einkommen wäre der augenscheinliche Beginn einer sozialistischen Regierungsmethode die erst Einkommen beschneidet, dann Eigentum ablehnt um letztendlich alle zu Abhängigen des Staates werden zu lassen,“ so Leiter Reber.

Von: luk