Von: mk
Sorapissee – Eine Influencerin, die ins türkisfarbene Wasser vom Sorapissee in den Dolomiten getaucht ist, hat im Netz eine Welle der Empörung ausgelöst. Der See befindet sich auf auf einer Höhe von 1.925 Meter über dem Meer und liegt als wahres Juwel in den Dolomiten nur zwölf Kilometer von Cortina entfernt. Zu dumm nur, dass Schwimmen im zartblauen Gewässer eigentlich verboten ist.
Seine milchige Farbe, die fast schon einem Karibikstrand ähnelt, verdankt der Sorapissee dem hohen Kalkgehalt im Wasser. Die Beschaffenheit der Felsen vom Gletscher, von dem der See stammt, und der Staub, der sich auf den Felsen ablagert, ist für die Blautöne verantwortlich, die den See berühmt gemacht haben.
Am 1. August 2019 hat der Bürgermeister von Cortina, Giampietro Ghedina, eine Badeverbotsverordnung erlassen, die Geldstrafen bis zu 500 Euro vorsieht. Das Baden im See könnte nicht nur das empfindliche natürliche Ökosystem beeinträchtigen, sondern auch eine ernste Gefahr für die Menschen darstellen. Der Seegrund ist in der Tat nicht einsehbar und es gibt keinen Rettungsdienst.
Unabhängig von den Geldstrafen stehen auch zahlreiche Schilder rund um den See, die deutlich auf das Schwimmverbot hinweisen. Die Influencerin hat diese angeblich nicht bemerkt – und erntet einen wahren Shitstorm.
„Was man nicht alles für fünf Minuten Ruhm macht. Eine ordentliche Geldstrafe wie bei jenem englischen Phänomen auf dem Sorapis-Klettersteig, der wegen Murengefahr gesperrt wurde, wäre fällig und dir würde das Lachen vergehen“, schreibt ein erboster Kommentator auf Instagram.
Ein weiterer User, der den See eigenen Angaben zufolge oft besucht hat, zeigt sich ebenfalls sprachlos. „Wenn du keinen anderen Schwimmen siehst (außerdem gibt es Schilder), warum tauchst du dann rein, als ob der See ein Schwimmbad wäre, nur um ein paar Likes zu kassieren?“, fragt er rhetorisch.
Auch andere Kommentatoren fordern verschärfte Strafen.
Dass Influencer beim Besuch von Urlaubsorten sich über Regeln hinwegsetzen, geschieht nicht zum ersten Mal. Erst im vergangenen Sommer hat eine brasilianische Reiseleiterin die „Spiaggia Rosa“ auf der Insel Budelli im La-Maddalena-Archipel bei Sardinien betreten und Videos davon veröffentlicht – trotz geltenden Verbots.
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