"Sie hätte gefährlich werden können"

Perugia: Putzfrau mutiert zur IS-Anwärterin

Samstag, 24. September 2016 | 17:14 Uhr

Perugia – Eine 44-jährige Marokkanerin, die in Perugia als Haushaltshilfe arbeitete, wurde aus Italien abgeschoben. Der Grund: Die Frau soll der Terrormiliz IS nahegestanden sein. Warum sie sich zunehmend radikalisiert hat, ist derzeit noch unklar.

Die Frau, die seit Jahren regulär in Perugia ansässig ist und für mindestens drei italienische Familien gearbeitet hat, lud sich offenbar Propaganda-Material aus dem Internet herunter. Nun ermittelt die Antiterroreinheit der Polizei. Vertreter der DIGOS schließen nicht aus, dass die Frau zu Anschlägen in Italien bereit gewesen wäre. Die Untersuchung wegen Terrorismus wird von der Staatsanwaltschaft von Perugia geleitet.

Die Familien, bei denen die Frau beschäftigt war, ahnten offenbar nichts vom Sinneswandel ihrer Angestellten. Laut der Ermittlungen soll es allerdings erst vor kurzem zu einer ideologischen Radikalisierung gekommen sein.

Im Internet soll die Frau Handbücher der Terror-Miliz für „einsame Wölfe“ studiert haben. Offenbar war sie sonst keiner weiteren äußeren Beeinflussung ausgesetzt, sondern unterzog sich selbst der Indoktrination. Unter anderem informierte sie sich im Internet auch darüber, wie man einfache Sprengkörper baut. Außerdem schaute sich die 44-Jährige im Netz Videos an, wie die Extremisten Gewalt an „Ungläubigen“ ausübten. Unter den Opfern waren auch Kinder.

Auch ihre beiden Mitbewohnerinnen, die mit ihr im selben Appartement lebten, wollen von den radikalen Anschauungen nichts mitbekommen haben.

Innenminister Angelino Alfano hat die Ausweisung bestätigt, nachdem die Richter grünes Licht gegeben hatten. Die 44-Jährige wurde in Rom in ein Flugzeug in Richtung Casablanca gesetzt.

Von: mk