Hunderte Menschen beteiligten sich in den Abruzzen an Demonstration

Protest nach Tötung von Braunbärin “Amarena” in Mittelitalien

Montag, 11. September 2023 | 07:20 Uhr

Nach dem Tod der Problembärin “Amarena” (Schwarzkirsche) in der mittelitalienischen Bergregion Abruzzen haben sich Hunderte von Menschen am Sonntagnachmittag in der Ortschaft Pescina dei Marsi an einer Protestkundgebung beteiligt, zu der der Tierschutzverband WWF aufgerufen hat. Auch Vertreter der Berggemeinde waren bei an der Kundgebung anwesend.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten gingen den Weg, den “Amarena” und ihre Jungen vor ihrer Tötung am 31. August in San Benedetto dei Marsi, etwa fünf Kilometer vom Ort der Demonstration entfernt, zurücklegten. Einige Demonstranten trugen Fahnen mit dem Slogan “Hände weg von den Bären!”.

Getötet wurde “Amarena” von einem 56-jährigen Italiener, der mit seinem Gewehr auf die Braunbärin im Nationalpark Abruzzen geschossen hatte, weil sie in sein Grundstück eingedrungen war. Nach mehreren Morddrohungen gegen ihn wurde der Mann unter Polizeischutz gestellt. Der Geschäftsmann rechtfertigte sich damit, dass er vor der Bärin und ihren Jungen in Panik zu der Waffe gegriffen habe.

“Amarena” war eine Marsische Braunbärin. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch rund 100 waren. Diese Art lebt am mittelitalienischen Apennin. “Amarenas” Tod wirft wieder Fragen über das Zusammenleben von Bären und der Bevölkerung in Berggemeinden auf. Das Thema ist auch in Trentino-Südtirol aktuell. Seit 2010 sind in Mittelitalien 15 Bären getötet worden, drei davon in den Parks der Abruzzen.

Von: apa