Der Vater wollte auf die Disko nicht verzichten

„Rabenvater“: 35-Jähriger lässt sein Kind im Auto zurück

Dienstag, 07. März 2017 | 07:35 Uhr

Santena/Turin – Ein Vater ließ seinen 12-jährigen Sohn zurück, um ungestört ein Tanzlokal aufsuchen zu können. Der schier unglaubliche Vorfall ereignete sich in Santena, einer Kleinstadt in der Umgebung von Turin im Piemont.

Der Vater, der 35-jährige Lastwagenfahrer in der Provinz Cuneo wohnhafte El Mostafa Ouassiri, dachte, dass das Alleinlassen des Kindes niemandem auffallen würde, aber als der Junge von den Carabinieri entdeckt wurde, wurde der „Rabenvater“ festgenommen.

Laut einer Rekonstruktion des Tathergangs habe der Vater, der in Trennung lebt und dessen Frau das Land bereits verlassen hatte, seinem Sohn gesagt, dass er im Auto bleiben und unter keinen Umständen das Fahrzeug verlassen solle. Dann stellte er den Pkw auf einem einsamen Parkplatz, von dem selbst die Ordnungshüter sagen, dass auch ein Erwachsener des Nachts es dort mit der Angst zu tun bekommen würde, ab und begab sich zu Fuß in ein nahe gelegenes Tanzlokal. Gegen 2.00 Uhr in der Früh fiel einer Streife der Carabinieri das Fahrzeug, das an diesem einsamen und auch gefährlichen Ort mit laufendem Motor abgestellt worden war, auf. Bei der näheren Kontrolle stellten die Carabinieribeamten fest, dass der Pkw, ein Ford Mondeo, abgesperrt war und dass auf dem Hintersitz der 12-Jährige schlief. Den verdutzten Carabinieri erzählte der Junge, dass sein Vater gegen 22.00 Uhr fortgegangen sei und ihm aufgetragen habe, sich ruhig zu verhalten und ein Nickerchen zu machen. Der 12-Jährige gab an, dass sein Vater tanzen gegangen sei, aber er nicht wisse, um welches Lokal es sich handle.

Twitter/Torino
Twitter/Torino

Gegen 3.30 Uhr gelang es den Carabinieri, den „Rabenvater“ in der Diskothek „Amanecer“ in Santena ausfindig zu machen. Zur Überraschung der Beamten war sich El Mostafa Ouassiri aber keiner Schuld bewusst und zählte auf, dass er den Ford Mondeo mit laufendem Motor abgestellt habe, damit die Heizung funktioniere und sein Kind nicht an Kälte leiden müsse. Zudem habe er seinem Sohn ein Handy überlassen, damit der Junge ihn notfalls verständigen könne. Aber diese hilflosen Ausreden des „Vaters“ überzeugten die Carabinieri nicht. Sie nahmen El Mostafa Ouassiri wegen Kindesaussetzung fest und überstellten ihn in den Hausarrest.

Das Kind hingegen, das seit der Trennung von seiner Mutter beim Vater lebte, wurde einer Tante väterlicherseits anvertraut.

Von: ka