Er hatte sein Kind in der Eiseskälte zurückgelassen, um zu spielen – VIDEO

„Rabenvater“ wegen Kindesaussetzung zu drei Jahren Haft verurteilt

Dienstag, 17. Januar 2017 | 07:11 Uhr

Ostia – Der Vater, der in der Nacht vom 8. zum 9. Jänner seinen dreijährigen Sohn bei Eiseskälte allein im Auto zurückgelassen hatte, um eine Spielhalle aufzusuchen, wurde in einem Schnellverfahren vom Richter wegen Kindesaussetzung zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Richter wies auch den Antrag des Mannes, die Strafe im Hausarrest verbüßen zu dürfen, ab, sodass der Angeklagte – der bereits vorbestrafte 34-jährige Elektriker Marco Alessandro P. – in einer Haftanstalt verbleiben muss.

Die Geschichte hätte aber für das Kind weit schlimmer enden können, wenn nicht in jener Nacht ein Passant auf den Dreijährigen aufmerksam geworden wäre. Der kleine Sohn des „Rabenvaters“ fiel einem Passanten auf, weil er im Auto verzweifelt auf dem Sitz auf und nieder sprang, um sich in der Kälte – in Ostia bei Rom waren in jener Nacht die Temperaturen auf minus fünf Grad gefallen – warmzuhalten. Der Passant verständigte sofort die Carabinieri. Diese zeigten dem intelligenten Dreijährigen, wie er von Innen die Türen öffnen konnte. Anschließend hüllten die Beamten den Kleinen, der nur mit einem Strampelanzug bekleidet war, in ihre Dienstjacken ein und brachten ihn bis zum Eintreffen des Krankenwagens in ihrem warmen Dienstauto unter.

Im Krankenhaus stellten die Ärzte fest, dass der Dreijährige zum Glück bei guter Gesundheit war. Nach einer eingehenden Untersuchung übergaben sie ihn der Mutter. Die Mutter Kindes und Ehefrau des „Rabenvaters“ gab den Ermittlern an, dass sie in der Nacht mehrmals vergeblich versucht hatte, den 34-Jährigen telefonisch zu erreichen.

Die Carabinieribeamten hingegen nahmen noch in der Nacht die Suche nach dem Besitzer des Autos und Vater des kleinen Kindes auf. Sie fanden ihn schließlich in einer Spielhalle an einem Glücksspielautomaten auf. Er wurde auf das Carabinieristation gebracht und festgenommen.

Wenige Tage später erging nun das Urteil. Marco Alessandro P. wird so schnell seinen dreijährigen Sohn, den er in kalter Nacht so schmählich verlassen hatte, nicht wiedersehen.

 

 

Von: ka