Plodn kommt zu Friaul-Julisch Venetien

Regionenwechsel für deutsche Sprachinsel

Donnerstag, 23. November 2017 | 08:40 Uhr

Plodn/Rom – Die Region Venetien verliert eine Gemeinde. Zehn Jahre hat man in Plodn/Sappada (Provinz Belluno) um die Angliederung an die Region mit Autonomie-Statut Friaul-Julisch Venetien gekämpft. Nun ist das Ziel erreicht, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Nachdem der Senat bereits Ende September grünes Licht gegeben hatte, stimmte nun auch die Abgeordnetenkammer hat für einen Gesetzentwurf, der die Trennung Plodns von Venetien und den Anschluss an die Region Friaul-Julisch Venetien erlaubt – 257 Ja-, 20 Nein-Stimmen und 74 Enthaltungen.

Plodns Bürgermeister Manuel Piller Hofer sprach von einem historischen Sieg. Gegner befürchten hingegen, dass es nun zu weiteren Gemeindeabspaltungen im Veneto kommen könnte. Konkret wird unter anderem an Cortina d’Ampezzo gedacht, wo sich im Jahr 2007 neben den Gemeinden Fodom/Buchenstein/Livinallongo und Col/Colle S. Lucia in einer Volksbefragung eine klare Mehrheit für eine Angliederung an Südtirol ausgesprochen hat.

Mehr lest ihr in der aktuellen Ausgabe des Tagblatts Dolomiten!

STF: Pladen ja, Souramont nein?

Die Süd-Tiroler Freiheit freut sich über die Zustimmung des italienischen Parlaments zur Rückgliederung der derzeit venezianischen Gemeinde Pladen an das Friaul.

Dazu Landesleitungsmitglied Cristian Kollmann: „Pladen – in der Mundart Plodn – ist die einzige deutsche Sprachinsel in der Region Venetien. Die autonome Region Friaul-Julisch-Venetien verfügt mit Tischelwang und der Zahre bisher über zwei deutschsprachige Orte. Mit Pladen werden es nunmehr drei sein. Den Pladern ist durch den Regionenwechsel ein besserer Schutz garantiert.“

„Selbstbestimmung fängt im Kleinen an, und Pladen zeigt, dass man damit durchaus auch Erfolg haben kann!“, hält Kollmann fest. Doch es verwundert ihn, dass – mit Blick auf die drei ladinischen Gemeinden Anpezo (Haiden), Col (Verseil) und Fodom (Buchenstein) – das italienische Parlament diesem ehemals Brixner-Tiroler Gebiet die Rückgliederung an Südtirol bis heute verweigert. „Das Ergebnis der Volksabstimmung von 2007, wo sich knapp 80 Prozent der Bevölkerung des Souramont für die Wiedervereinigung mit Südtirol aussprachen, gilt es zu respektieren!“, unterstreicht Kollmann. Was für die Plader gelte, müsse auch für die Ladiner des Souramont gelten.

Von: mk