Forza Nuova-Aktivisten liefern sich heftige Zusammenstöße mit der Polizei – VIDEO

Rohe Gewalt: Neofaschisten verhindern Zuteilung einer Sozialwohnung

Freitag, 29. September 2017 | 08:00 Uhr

Rom – In einem römischen Viertel ist es im Verlauf einer Protestkundgebung der rechtsextremen Bewegung Forza Nuova gegen die Zuteilung einer Sozialwohnung an eine italienisch-eritreische Familie zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Dabei wurden fünf Neofaschisten festgenommen und mehrere Polizisten verletzt. Unter dem wütenden Protest und dem Pfeifkonzert der Anwohner musste die Familie trotz regulärer Zuteilung wieder den Ort verlassen.

Twitter/Roma

Die Straßenschlacht begann am Donnerstagvormittag, als eine Gruppe von 30 Personen – unter ihnen befanden sich viele, hauptsächlich junge, Anhänger der Bewegung „Roma ai romani“(„Rom den Römern“, Anmerkung der Redaktion), welche zur rechtsextremen, neofaschistischen Bewegung Forza Nuova gerechnet wird – die Zwangsräumung einer illegal besetzten Sozialwohnung verhindern wollte. Die Wohnung sollte einer italienisch-eritreischen Familie mit einem Kleinkind, die aufgrund der Rangordnung Anrecht auf Zuteilung einer Sozialwohnung hatte, zugewiesen werden. Dazu kam es aber nicht. Die wütende Menge stellte sich den Stadtpolizisten in den Weg und versperrte den Zugang zur Wohnung. Als sich die Stadtpolizisten der wild entschlossenen und gewalttätigen Übermacht gegenübersahen, forderten sie Verstärkung an. Schnell traf in der Via Giovanni Porzio im römischen Viertel Trullo eine Vielzahl von Polizeistreifen und Mannschaftswagen der Exekutive ein.

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Aber die Demonstranten, zu denen sich weitere Anwohner gesellten, gaben nicht auf, und es kam zu einer wilden Straßenschlacht. Im Verlauf der gewalttätigen Zusammenstöße wurden drei Polizisten durch fliegende Pflastersteine verletzt. Gegen Ende der Auseinandersetzung wurden fünf Neofaschisten, darunter auch der Chef von „Roma ai romani“, Giuliano Castellino, wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt festgenommen. Die Staatsanwaltschaft schloss nach einer eingehenden Prüfung der Videoaufnahmen weitere Verhaftungen nicht aus.

Die Zuteilung der Wohnung selbst ist aber gescheitert. Infolge des gewalttätigen Protests und den Drohungen und Beleidigungen der Anwohner zog es die junge Familie vor, das Viertel unter Polizeischutz wieder zu verlassen.

Die Demonstration der Neofaschisten von Forza Nuova und die folgende Straßenschlacht wurden von Politikern aller Lager verurteilt. Roms Bürgermeisterin Virgina Raggi sprach von einem „barbarischen Akt“, drückte der Familie ihre volle Unterstützung und Solidarität aus, bedankte sich bei den Ordnungskräften und versicherte, dass die Stadtgemeinde Rom für Recht und Ordnung sorgen und keinen Schritt vor der Gewalt der Neofaschisten zurückweichen werde.

Von: ka