Ausweispflicht vertreibt „LumiDolls-Hotel“ die Kunden

Rote Zahlen: Erstes italienisches „Bordoll“ muss schließen

Dienstag, 08. Oktober 2019 | 06:36 Uhr

Turin – Nur ein Jahr nach seiner Eröffnung war das erste italienische „LumiDolls-Hotel“ gezwungen, wieder seine Tore zu schließen. Das unter der Ägide des in Fachkreisen bekannten Sexpuppenherstellers „LumiDolls“ von mehreren jungen Italienern eröffnete Etablissement schien sich am Anfang recht großen Beliebtheit zu erfreuen. Die Italiener – meist Männer – stürmten regelrecht das in Fachjargon „Bordoll“ genannte Hotel, sodass die verfügbaren Zimmer mit ihren entsprechenden Puppen über Wochen hinaus ausgebucht waren.

Aber es zogen sehr schnell dunkle Wolken auf. Nach Klagen von Anwohnern, die sich über den ständigen Publikumsverkehr beschwert hatten, musste das „Hotel“ in einen weniger belebten Stadtteil von Turin umziehen. Die ständigen Kontrollen durch die Gemeindepolizei und andere Ämter, welche insbesondere auch die Einhaltung der Hygienevorschriften überwachten, taten ihr Übriges, den Betreibern ihre Arbeit zu erschweren.

LumiDolls

Die Pflicht, das „Bordoll“ als gastgewerbliche Tätigkeit anzumelden, versetzte dem ersten italienischen „LumiDolls-Hotel“ endgültig den Todesstoß. Die Vorschrift, wie in einem normalen Hotel von den Zimmermietern den Ausweis zu verlangen und die Kunden zu registrieren, vertrieb dem Hotel viele Gäste. Die meist männlichen Kunden bangten um ihre Privatsphäre und hatten wenig überraschend selten Lust, für ein Schäferstündchen mit einer Puppe mit Vor- und Nachnamen in eine Buchungsdatei aufgenommen zu werden.

LumiDolls

Zuletzt wurden die Kunden immer weniger, sodass das „LumiDolls-Hotel“ am Ende nur mehr rote Zahlen schrieb. Die aussichtslose Finanzlage und die angesichts der bürokratischen Hürden wenig hoffnungsvolle Zukunft zwang die jungen Italiener, das „Bordoll“ definitiv zu schließen.

Von: ka