Lehrerin mit Messer im Gesicht verletzt

Kampanien: Schockierende Gewalt in der Schule

Freitag, 02. Februar 2018 | 08:50 Uhr

Santa Maria a Vico/Kampanien – In Italien häufen sich Fälle, bei denen schulisches Lehrpersonal entweder von den Eltern oder direkt von den Schülern angegriffen wird. Ein ganz besonders schwerer Fall dieser fast täglichen Gewalttaten ereignete sich in einer Handelsoberschule in Kampanien. Ein 17-jähriger Schüler, der vermutlich nicht geprüft werden wollte, zog während des Unterrichts ein Messer und fügte der Lehrerin eine Schnittwunde im Gesicht zu.

Twitter/Caserta

Die unglaubliche Gewalttat geschah an der Handelsoberschule Bachelet-Majorano von Santa Maria a Vico, einer Ortschaft in der Provinz Caserta in Kampanien. Laut ersten Erkenntnissen der Carabinieri sollte der 17-Jährige, der bereits mit dem Messer in der Tasche zum Unterricht erschienen war, von der Italienischlehrerin geprüft werden. Die Lehrerin, die 54-jährige Franca Di Biasio, war mit den Leistungen des Schülers gar nicht zufrieden und wollte mit der Prüfung dem 17-Jährigen die Chance geben, eine negative Note wieder aufzuholen. Aber der aus Acerra bei Neapel stammende Schüler verlor die Nerven, zog sein Messer aus der Tasche und fügte mitten zwischen seinen geschockten Klassenkameraden der Lehrerin an der linken Wange eine Schnittwunde zu.

Twitter/Caserta

Durch die Schreie der Lehrerin und der Schüler wurden die Schuldiener und Lehrpersonen aus anderen Klassen auf das Geschehen aufmerksam. Sie rannten sofort herbei und verhinderten vermutlich noch Schlimmeres. Wenige Minuten darauf trafen am Tatort auch die herbeigerufenen Carabinieri ein, welche den 17-Jährigen festnahmen und zum Verhör in die Kaserne abführten. Den Carabinieri gab der Schüler an, dass er von der 54-Jährigen „beleidigt“ worden sei.

Twitter/Caserta

Die Lehrerin hingegen wurde von den ebenfalls verständigten Rettungskräften erstversorgt und in das nahe Krankenhaus von Maddaloni gebracht, wo die Ärzte für sie eine Heilungsdauer von 15 Stunden veranschlagten.

Im Krankenhaus hofft man, dass von der Schnittwunde keine sichtbaren Narben verbleiben. Ob aber auch die seelischen Wunden verheilen werden, sodass die 54-Jährige wieder ohne Angst eine Klasse betreten kann, steht in den Sternen.

 

Von: ka