Drei Arbeiter beim Putzen eines Industrieofens ums Leben gekommen

Schrecklich: Tödlicher Arbeitsunfall in Mailand

Mittwoch, 17. Januar 2018 | 07:08 Uhr

Mailand – Am Dienstagnachmittag erschütterte eine schreckliche Nachricht die italienische Arbeitswelt. In einem Metall verarbeitenden Betrieb in Mailand verloren beim Putzen eines Industrieofens bisher drei Arbeiter ihr Leben. Ein weiterer Arbeiter der Firma erlitt schwerste Verletzungen.

Twitter/Lamina

Es war am Dienstagnachmittag gegen 16.50 Uhr, als die Rettungskräfte alarmiert wurden. Innerhalb weniger Minuten trafen mehrere Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge beim Werk der Lamina Spa – einem Betrieb, der Spezialbleche und -Bänder herstellt – ein. Die Rettungskräfte trafen am Grund eines in den Boden eingelassenen Spezialofens insgesamt sechs Arbeiter an, die beim Putzen des Industrieofens infolge von giftigen Gasen die Sinne verloren hatten. Die Arbeiter wurden sofort aus dem zwei Meter tiefen Ofen herausgeholt, vom Notarzt und den Rettungskräften erstversorgt und in die nächstgelegenen Kliniken gebracht. Für zwei der sechs Arbeiter kam aber jede Hilfe zu spät.

Einer der beiden beim Arbeitsunfall tödlich Verunglückten starb im Krankenhaus von Monza, der andere Arbeiter verschied im Krankenhaus Sacco von Mailand. Zwei weitere Arbeiter, welche im Ofen aufgefunden worden waren, erlitten beim Gasunfall schwerste Verletzungen, konnten aber nach einem Herzstillstand erfolgreich wiederbelebt werden. Einer der beiden lebensgefährlich Verunglückten erlag aber am Dienstagabend trotz aller Bemühungen seinen schweren Verletzungen, womit die Anzahl der Todesopfer auf insgesamt drei anstieg.

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Die letzten zwei der sechs Arbeiter hingegen kamen beim Unfall mit leichten Verletzungen davon. Sie befinden sich nicht in Lebensgefahr und müssen sich auch nicht einer Therapie in der hyperbaren Kammer unterziehen. Auch der Zugführer der Feuerwehr, der als einer der Ersten am Unglücksort eingetroffen war und versucht hatte, die Arbeiter zu retten, erlitt beim Einsatz eine leichte Gasvergiftung. Er wurde zur Untersuchung in das Krankenhaus Niguarda gebracht.

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Vor Ort im Einsatz standen eine Vielzahl von Rettungskräften und Notarzteinsatzfahrzeugen, die Feuerwehr sowie die Stadtpolizei, welche aus Sicherheitsgründen die ganze Umgebung absperrte. Wie es genau zum Unfall kam und was die Entstehung der giftigen Gase auslöste, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

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Vom Betrieb selbst lag am Abend noch keine Stellungnahme vor. Die 1949 gegründete in der Peripherie von Mailand ansässige Lamina Spa produziert hochpräzise Bleche und Bänder aus Stahl und Titan, welche zur Hälfte in andere europäische Länder exportiert werden.

Ministerpräsident Paolo Gentiloni sprach den Opfern, den Verletzten und ihren Familien seine Anteilnahme aus.

 

Von: ka