45-Jährige und 50-Jährige werden Opfer eines defekten Stromnetzes – VIDEO

Schreckliche Tragödie: beim Wäscheaufhängen vom Strom getötet

Montag, 29. Juli 2019 | 08:13 Uhr

Nardò – Eine kleine Einfamilienvilla in der Nähe von Nardò, einer Kleinstadt in der süditalienischen Region Apulien, war am Samstag Schauplatz einer schrecklichen Tragödie. Eine Frau und Mutter, die 45-jährige Cinzia Cataldi, wurde aufgrund einer Verkettung tragischer Umstände beim Aufhängen der Wäsche vom Strom erschlagen. Ihre Nachbarin, die 50-jährige Antonella Antonaci, die ihr zu Hilfe eilen wollte, geriet ebenfalls in den Stromkreis und erlitt tödliche Verletzungen.

Cinzia Cataldi war am Samstagmorgen gerade dabei, gemeinsam mit ihrer Tochter hinter dem Haus die Wäsche aufzuhängen, als das Unglück seinen tragischen Lauf nahm. Bei der Tragödie spielten vermutlich mehrere Faktoren – ein loses, nicht isoliertes Stromkabel, eine eiserne Wäscheleine, eine Wasserlache und ein defekter Fehlerstromschutzschalter – eine Rolle.

Laut einer ersten Rekonstruktion stand die 45-Jährige beim Aufhängen der Wäsche in der Wasserlache, die in Verbindung mit dem losen Stromkabel stand. Vermutlich als sie die eiserne Wäscheleine berührte, kam es zum fatalen Stromschlag. Von den Schreien ihrer Nachbarin alarmiert, lief sofort die 50-jährige Antonella Antonaci herbei. Beim Versuch, die 45-Jährige zu retten, geriet auch Antonella Antonaci in den tödlichen Stromkreis. Nur die 16-jährige Tochter von Cinzia Cataldi traf die richtige Entscheidung. Sie rannte zum Zähler und legte den Hauptschalter um. Trotz der Verbrennungen und des Schocks, die die Jugendliche erlitten hatte, gelang es ihr noch, die Rettungskräfte zu verständigen. Mit dem Abschalten des Stroms hatte sie mit höchster Wahrscheinlichkeit auch das Leben ihres Nachbarn gerettet, der zusammen mit seiner ums Leben gekommen Frau ihrer Mutter zu Hilfe geeilt war.

ANSA/STEFANIA CONGEDO

Die Bemühungen der Feuerwehrleute, die Erste Hilfe leisteten, und des Notarztes waren allerdings vergeblich. Cinzia Cataldi und Antonella Antonaci waren vom Strom vermutlich auf der Stelle getötet worden. Die Jugendliche und der 51-jährige Ehemann der Nachbarin wurden hingegen von den Rettungskräften erstversorgt und in das nahe Krankenhaus eingeliefert. Die behandelnden Ärzte hoffen, sie in wenigen Tagen entlassen zu können. Weit schwerer als der Schock und die Verbrennungsverletzungen wiegt gerade für das Mädchen allerdings die traurige Erkenntnis, dass sie ihre Mutter verloren hat.

In der Zwischenzeit nahmen die Carabinieri und die Feuerwehr Ermittlungen zur Unglücksursache auf. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur das lose, nicht isolierte Stromkabel, sondern auch der Umstand, dass der Fehlerstromschutzschalter beim Auftreten des Kurzschlusses nicht den Stromkreis unterbrochen hat. Aus bisher ungeklärter Ursache floss bis zum manuellen Ausschalten weiter Strom.

Der Tod der beiden Frauen löste weit über Nardò hinaus tiefe Trauer aus. Im Zusammenhang mit dem tödlichen Unglück ruft die Feuerwehr die Hauseigentümer dazu auf, die eigene Elektroanlage regelmäßig durch einen Fachmann kontrollieren zu lassen.

Von: ka