Angriff mitten in der Stadt

Scooter-Fahrer nach Wildschweinattacke tot: Polemiken in Rom

Sonntag, 19. März 2017 | 12:02 Uhr

Rom – Ein 49-Jähriger, der am Samstag in Rom mit seinem Scooter unterwegs war, ist von einem Wildschwein attackiert worden. Bei dem Sturz zog er sich schwere Kopfverletzungen zu und ist kurz nach dem Transport ins Krankenhaus daran verstorben. Besorgte Bürger machen nun ihrer Empörung Luft: Dies ist nicht nämlich nicht der erste Zwischenfall mit Wildschweinen in Rom.

Erst im vergangenen Mai ist ein Wildschwein von einem Stadtbus überfahren worden. Das Tier hat den Zusammenstoß nicht überlebt. Bis zu dem tödlichen Unfall am Samstag sind Wildschweine in der Stadt immer wieder gesichtet worden. Fotos, Videos und Warnungen wurden auf Facebook gepostet.

Wie ist es möglich, dass ein Wildschwein mitten durch die Stadt läuft“, fragt sich Senator und Stadtrat Stefano Esposito nach dem tragischen Unglück. Laut Auskunft des nationalen Bauernverbandes Coldiretti sei die unkontrollierte Vermehrung der Tiere Schuld. In Italien gebe es mittlerweile weit mehr als eine Million Wildschweine.

In den letzten Jahren habe sich die Anzahl nahezu verdoppelt. Die Tiere würden sowohl auf dem Land als auch in den Vorstädten eine große Gefahr darstellen. Der Schaden, die durch Wildschweine sowohl in der Landwirtschaft als auch im Verkehr allein im letzten Jahr verursacht wurde, wird auf rund 100 Millionen Euro geschätzt.

Coldiretti fordert deshalb, dass das Problem mit Entschlossenheit angegangen wird – nicht zuletzt auch deshalb, um Menschenleben zu schützen.

Von: mk