Von: ka
Rubano – Real Speranza, eine rein aus Migranten bestehende Mannschaft, verhielt sich nach einem Auswärtsspiel beispielhaft. Die „Flüchtlingsmannschaft“, die in der Provinz Padua in der Amateurliga „Campionato CSI“ spielt, hinterließ nach dem Spiel gegen die Elf aus Rubano die Umkleidekabinen in einem blitzblanken Zustand. Der tief beeindruckte Präsident der gastgebenden Mannschaft berichtete der Bürgermeisterin von Rubano vom guten Beispiel der Spieler von Real Speranza. „Ein Lehrstück, das ist noch nie passiert“, so sein Fazit.
Die leitenden Mitglieder des US Rubanese ASD – der Fußballclub der Kleinstadt Rubano in der Nähe von Padua in Venetien – trauten ihren Augen kaum, als sie die der Gastmannschaft vorbehaltenen Umkleideräume betraten. Anstatt wie üblich Unordnung, Schmutz oder gar liegengelassenen Abfall vorzufinden, waren die Kabinen und die Duschen in einem Zustand, als seien sie gerade eben erst blitzblank geputzt worden und als ob kein Spieler sie jemals betreten hätte. Wie die Führung der Rubanese herausfand, hatten die Spieler der Real Speranza – eine Mannschaft, die nur aus Flüchtlingen und Asylsuchenden aus Afrika besteht – nach dem Match gegen die Heimelf aus Rubano die Umkleideräume gesäubert.
Der Präsident der Rubanese, Giuseppe Faggin, schrieb der Bürgermeisterin von Rubano, Sabrina Doni, einen Brief, in dem er das beispielhafte Verhalten der Spieler von Real Speranza lobte.
„In vielen Fußballjahren ist mir so etwas noch nie passiert. Ob sie es deshalb getan haben, weil wir ihnen vor dem Spiel einen Trainingsanzug geschenkt haben, oder weil es sich bei ihnen um gebildete und sportlich faire, junge Männer handelt, zählt wirklich wenig: Wir bedanken uns bei ihnen für das wertvolle, menschliche Beispiel, das sie uns gegeben haben. Das sind die schönen Dinge unseres Sports! Mit Anerkennung“, so Giuseppe Faggin in seinem Brief an die erste Bürgerin von Rubano.
Bürgermeisterin Sabrina Doni veröffentlichte später den Brief zusammen mit dem Foto der blitzblanken Umkleidekabine auf ihrer Facebook-Seite. In ihrem Facebook-Eintrag unterstrich die erste Bürgerin von Rubano das gute Beispiel der Spieler von Real Speranza.
„Ganz gleich wie die Farbe ihrer Haut sei oder ganz gleich, wo auf der Erde sie geboren seien, sind es immer die Menschen, die den Unterschied ausmachen“, so Sabrina Doni in ihrem Kommentar.
Die Geste der Spieler von Real Speranza ähnelt jener der Spieler der japanischen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft in Russland. Nachdem die japanische Elf aus dem Turnier ausgeschieden war, putzten die Spieler zuerst die Umkleideräume und hinterließen dann eine Dankesbotschaft in russischer Sprache.
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