Von: ka
Pisa – Mehrere Studenten der Oberschule für das Gastgewerbe „I.P.S.A.R. Matteotti Pisa“ drangen in der Nacht in ihr Schulgebäude ein und zerstörten Computer, Fotokopiergeräte sowie mehrere Getränkeautomaten. Dabei verursachten sie einen Schaden in der Höhe von 20.000 Euro. Sie fanden auch nichts dabei, während der Vandalenakte Selfies zu schießen und ihre „Heldentaten“ zu filmen. Später stellten sie die Videos auf Instagram.
Es war in der Nacht vom Sonntag auf den Montag, als rund zehn Studenten der Oberschule für das Gastgewerbe „I.P.S.A.R. Matteotti Pisa“ sich heimlich Zugang zu ihrer Schule verschafften. Im Gegensatz zu vielen anderen Studenten, die am Wochenende die Plätze füllten, um friedlich gegen baufällige Schulen und alte Lehrmittel zu protestieren, hatten diese „Studenten“ nur im Sinn, ihre Schule zu verwüsten, um in Netz ein bisschen Aufmerksamkeit zu erhaschen. Sie zogen durch die Schulgänge und Klassenräume und hinterließen eine Spur der Zerstörung. Die Vandalen schlugen Fenster ein, warfen Stühle und Tische um, zerstörten Teile der Einrichtung und zerlegten mehrere Getränkeautomaten. Auch einige Computer fielen dem Zerstörungswerk zum Opfer. Andere Rechner hingegen ließen die angeblich protestierenden Studenten einfach mitgehen. Sie fanden auch nichts dabei, während der Vandalenakte Selfies zu schießen, ihre „Heldentaten“ zu filmen und die Aufnahmen später auf Instagram online zu stellen. Einer der Übeltäter ließ sich sogar dabei filmen, wie er gegen eine Wand pinkelt. Als sie von einem Fernsehteam überrascht wurden, flohen die Schüler. Die in ihren Videos mit hochgezogenen Kapuzenjacken und heruntergezogenen Mützen maskierten Schüler ließen über Instagram dem Direktor der Schule, Salvatore Caruso, auch eine Botschaft zukommen.
„Wir haben genug von Direktoren, die sich wie Polizisten aufführen und mit Anzeigen drohen. Diese Schule gehört uns. Nun müssen sie zuhören und verstehen. Wir laden alle dazu ein, an der Besetzung teilzunehmen“, so die „studentischen Hooligans“.
Als sich am Montagmorgen der Direktor, die Schüler und das Lehrpersonal in der Schule einfanden, bot sich ihnen ein Bild der Zerstörung. Der Direktor zeigte sich von den Vandalenakten zutiefst entsetzt. Er sah sich dazu gezwungen, zur Behebung der gröbsten Schäden eine eigene Firma zu beauftragen. Ziel, so Direktor Salvatore Caruso, sei es, am Mittwoch mit dem Unterricht fortfahren zu können.
Zur Freude von Salvatore Caruso erreichten die Vandalen aber keines ihrer Ziele. Während der Direktor und die Lehrer von Solidaritätsbekundungen überhäuft wurden, gingen die Kommentatoren in den sozialen Netzwerken mit den Vandalen hart ins Gericht. Am Montag und am Dienstag blieben viele Studenten trotz des ausgefallenen Unterrichts in der Schule, um die verschmutzten Gänge und Räume zu reinigen und die Schäden zu reparieren. Nicht zuletzt wollten sie damit dem Direktor und dem Lehrpersonal ihre Solidarität ausdrücken.
„Die allermeisten Schüler wollen mit solchen Methoden nichts zu tun haben. Die Schule lehrt jeden Tag Gemeinschaftssinn und Rücksichtnahme, aber wir finden uns immer öfter in der Hand von einigen wenigen Vandalen wieder, die allen die Regeln diktieren wollen“, meint der Direktor. Salvatore Caruso kündigte an, dass er sich mit der Liste der gesamten Schäden zur Quästur begeben und Anzeige erstatten werde. Die Ordnungshüter sind bereits aktiv. Die Beamten werten derzeit die Aufnahmen der Überwachungskameras sowie das Bild- und Videomaterial aus den sozialen Netzwerken aus, um die Identität aller Täter herauszufinden.
Im Netz steht das Urteil bereits fest. Ein Leser fordert für die „Idioten“ harte Strafen. Deren Eltern hingegen sollen für alle Schäden aufkommen, so die einhellige Forderung im Netz.