Mehr freie Küstenabschnitte - Preise sollen sinken

Teure Strände: Ligurische Kleinstadt geht anderen Weg

Mittwoch, 13. August 2025 | 10:18 Uhr

Von: luk

Spotorno/Ligurien – Während an der oberen Adria eine Diskussion über zu teure Preise für Strandliegen und Sonnenschirme sowie ausbleibende Kundschaft läuft, geht der ligurische Badeort Spotorno andere Wege.

Die Ortschaft westlich von Genua will ab 2026 das Angebot an frei zugänglichen Stränden deutlich ausbauen und zugleich günstige Serviceangebote einführen. Ziel ist es, den Anteil freier Strände von derzeit rund zehn Prozent auf das Dreifache zu erhöhen. Das Konzept sieht vor, die Flächen jungen Unternehmern aus der Region zur Bewirtschaftung zu überlassen.

Geplant ist, dass auch die frei zugänglichen Strände mit grundlegenden Dienstleistungen ausgestattet werden, etwa Rettungsschwimmer, Duschen, saubere Sanitäranlagen sowie regelmäßige Reinigung und Instandhaltung. Finanziert werden soll dies über die Vergabe von Strandkiosken an junge Betreiber. Diese könnten vor Ort Getränke und Speisen anbieten sowie Sonnenschirme oder Liegen in begrenztem Umfang vermieten.

Die Preise für die angebotenen Leistungen sollen vom Gemeinderat festgelegt und bewusst niedrig gehalten werden. Nach Angaben von Bürgermeister Mattia Fiorini, der derzeit seine zweite Amtszeit absolviert, sollen so sowohl die Attraktivität der Strände gesteigert als auch neue wirtschaftliche Chancen für die lokale Jugend geschaffen werden.

Der Vorstoß ist Teil des neuen Nutzungsplans für den Küstenbereich (PUD), den die Gemeinde derzeit erarbeitet. Hintergrund ist, dass laut Legambiente rund 70 Prozent der ligurischen Küste von privaten Badeanstalten belegt sind. Spotorno selbst weist aktuell nur 3,15 Prozent völlig freie Strände auf; zusammen mit den „freien, aber ausgestatteten“ Flächen liegt der Anteil bei zehn Prozent.

Die Umsetzung des Projekts ist für die Sommersaison 2026 vorgesehen. Für die kommende Saison will die Gemeinde zunächst die organisatorischen Grundlagen schaffen und die entsprechenden Ausschreibungen vorbereiten.

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