In Cortina ist die Ungewissheit groß

Tierarzt-Sorgen beeinträchtigen Vorbereitung für Olympia

Freitag, 31. Oktober 2025 | 07:09 Uhr

Von: luk

Cortina d’Ampezzo – In Cortina d’Ampezzo steht der tierärztliche Notdienst vor dem Aus: Ab dem 30. November läuft der Mietvertrag für das derzeitige provisorische Ambulatorium in Fiames aus – eine Anschlusslösung gibt es bislang nicht. Damit könnten Einheimische und Touristen bald ohne tierärztliche Versorgung dastehen.

“Unser Vertrag endet in einem Monat, und wir wissen nicht, wie es weitergeht”, sagt Fabio Frison, einer der beiden Tierärzte von Cortina. Gemeinsam mit Kollege Alessandro Siorpaes betreibt er die Praxis, die ursprünglich nahe der Talstation der Gondelbahn Apollonio-Socrepes stand. Das Gebäude musste wegen der Olympia-Baustellen abgerissen werden, woraufhin die Gemeinde eine Übergangslösung in Fiames und später eine endgültige Unterkunft in Socus zugesagt hatte.

Doch Anfang Oktober wurde der bereits unterzeichnete Vertrag für die neue Praxis kurzfristig vom Gemeinderat widerrufen. Als Begründung hieß es, eine Nutzungsänderung des Gebäudes sei wegen der eingesetzten Fördermittel nicht möglich – für Frison eine “Ausrede statt einer stichhaltigen Erklärung”.

Die Situation sorgt auch bei der Gesundheitsbehörde Ulss 1 Dolomiti für Unmut: Sie hatte die Tierärzte bereits in die Versorgung von Polizei- und Rettungshunden im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2026 eingebunden. Ohne eine rasche Lösung drohe nicht nur die tierärztliche Grundversorgung, sondern auch die Olympia-Vorbereitung zu leiden.

Um auf die Lage aufmerksam zu machen, organisiert Eleonora Rizzoli, die Ehefrau eines der Tierärzte, am Donnerstag, 30. Oktober, um 10.00 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus. Sie kritisiert die “fehlende Kommunikation” der Gemeinde und die unzumutbaren Arbeitsbedingungen in der provisorischen Praxis, die weder beheizt noch dauerhaft nutzbar sei.

Frison betont, dass er und sein Kollege das ganze Jahr über im Einsatz seien – auch nachts und an Feiertagen – und neben der Notfallversorgung auch streunende Tiere betreuen und Kastrationsprogramme durchführen. “Unser Dienst ist für Cortina unverzichtbar”, sagt er. “Wir sind jederzeit bereit, mit der Gemeinde eine Lösung zu finden aber es muss schnell gehen.”

Die Sorge wächst, dass Cortina nach den Olympischen Spielen nicht nur Infrastruktur, sondern auch lebenswichtige Dienstleistungen verliert. “Ohne grundlegende Dienste wie das Tierambulatorium wird es schwer, die Gemeinschaft und die Lebensqualität hier zu erhalten”, warnt Rizzoli.

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