Forderung nach strafrechtlicher Verfolgung

Tierschützer flehen: „Lasst Hunde nicht in der Hitze auf dem Balkon!“

Montag, 03. Juni 2019 | 09:59 Uhr

Rom – Italienweit gibt es 500.000 Hunde, die angekettet ihr Dasein fristen müssen. 700.000 weitere Exemplare leben fast ausschließlich auf dem Balkon von Wohnungen. Kurz vor Anbruch des Sommers schlagen Tierschützer Alarm und warnen davor, Hunde in der Hitze allein zu lassen, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

Die Temperaturen klettern in Italien im Sommer immer wieder auf 40 Grad. Hunde auf dem Balkon erleiden deshalb riesige Qualen. Auch Formen eins provisorischen Unterschlupfs wie etwa kleine Zelte, die eigentlich Schatten spenden sollten, erhöhen oft nur die Hitze.

Daneben leben in Italien rund weitere 300.000 Hunde in Käfigen oder hinter enger Umzäunung – ebenfalls im Freien unter der Sonne. Nicht nur Tierschützer, sondern auch Jagdverbände prangern solche Zustände an.

Besonders schlimm wird es für Hunde, die im Sommer manchmal auch ohne Nahrung und Wasser mehrere Tage auf dem Balkon ausharren müssen. Nicht selten ist das ein Todesurteil für die Vierbeiner.

In einem Mehrfamilienhaus trifft es nebenbei häufig die Nachbarn, die sich mit dem Problem herumschlagen und die Behörden verständigen müssen.

Die italienische Tierschutzvereinigung AIDAA verlangt von der Regierung in Rom, dass endlich eine klare Entscheidung getroffen wird: Das Halten von Hunden an der Kette und auf dem Balkon während der ärgsten Hitze für fünf Stunden hintereinander soll strafrechtlich verfolgt werden, lautet die Forderung.

Bislang sind nur einzelne Gemeinden in Italien aktiv geworden, die für derartige Situationen saftige Geldstrafen vorsehen.

Von: mk