Von: idr
Mailand – Im Mailänder Stadtteil San Siro ist es zu einem gefährlichen Ausbruch von Legionellen gekommen. Die Gesundheitsbehörden bestätigen bereits ein Todesopfer und mehrere Krankenhausaufenthalte. Nach der Ursache wird derzeit fieberhaft gesucht.
In der lombardischen Metropole wächst die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der sogenannten Legionärskrankheit, auch bekannt als „Legionellen-Pneumonie“. Im Fokus der Ermittlungen steht derzeit die Via Rembrandt im bekannten San-Siro-Viertel. Wie die Gesundheitsbehörde ATS (Ats Città Metropolitana) bestätigt, wurden insgesamt elf Infektionsfälle gemeldet. Die Bilanz ist tragisch: Eine Person ist verstorben, acht weitere mussten stationär im Krankenhaus aufgenommen werden.
Spurensuche im Leitungswasser
Die Behörden haben umgehend reagiert und umfassende Untersuchungen eingeleitet, um den genauen Ursprung des Erregers zu lokalisieren. Derzeit laufen Analysen von Wasserproben direkt aus den betroffenen Wohnungen sowie aus weiteren sensiblen Orten des Viertels. Die Laborergebnisse stehen noch aus. Laut ATS wiesen die betroffenen Patienten bereits „prädisponierende Risikofaktoren für die Infektion“ auf, waren also vermutlich gesundheitlich vorbelastet.
Die unterschätzte Gefahr aus der Dusche
Legionellen sind tückische Bakterien, die sich in warmem Süßwasser vermehren. Die Gefahr lauert dabei meist nicht beim Trinken des Wassers, sondern beim Einatmen: Die Infektion erfolgt fast ausschließlich über Aerosole, also feinste Wassertröpfchen, wie sie beispielsweise beim Duschen, in Whirlpools oder durch Klimaanlagen entstehen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist hingegen nicht möglich.
Die Folgen einer Infektion können gravierend sein: Die Bakterien lösen die Legionärskrankheit aus, eine schwere Form der Lungenentzündung, die unbehandelt oder bei geschwächtem Immunsystem tödlich verlaufen kann. Symptome sind oft hohes Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen.
Nicht der erste Vorfall
Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Mailand mit den gefährlichen Bakterien kämpft: Bereits im Juli wurden in der Via Rizzoli Fälle registriert. Die aktuelle Häufung zeigt erneut, wie wichtig die Wartung von Warmwassersystemen ist, gerade in dicht besiedelten urbanen Räumen. Die ATS setzt ihre epidemiologische Überwachung fort, um weitere Ansteckungen zu verhindern.




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