Cecilia Piva hatte keine Chance – VIDEO

Tragödie in der Lagune: Zwölfjährige stirbt bei Bootsunfall

Dienstag, 02. Juli 2019 | 08:03 Uhr

Venedig – Die warme, sommerliche Urlaubsstimmung in der Lagune von Venedig wurde am Sonntagnachmittag von einem schrecklichen Bootsunfall überschattet. Das kleine Boot in dem die zwölf Jahre alte Cecilia Piva zusammen mit ihrem Vater und zwei weiteren Personen saß, prallte aus bisher ungeklärter Ursache gegen eine „briccola“. Für die zwölfjährige kam jede Hilfe zu spät. Nachdem sie ins Wasser gefallen war, wurde ihr von der Schraube des Motorboots der Arm abgetrennt, sodass sie infolge des hohen Blutverlusts noch vor dem Eintreffen im Krankenhaus verstarb.

Das, was ein sonntagnachmittäglicher Bootsausflug hätte werden sollen, endete in der Lagune von Venedig in einer schrecklichen Tragödie, die das Leben eines zwölfjährigen Mädchens kostete. Das Motorboot befand sich gerade in der Nähe des sogenannten „Bacàn“ – einem Sandstreifen zwischen der Insel von Sant’Erasmo und der Punta Sabbioni – als es aus bisher ungeklärter Ursache eine „briccola“ – so werden die typischen Holzpfähle der Lagune, die den Verlauf der Wasserstraßen anzeigen, genannt – rammte. Der Zusammenprall mit der Gruppe von Holzpfählen war dermaßen heftig, dass das Mädchen, die zwölfjährige Cecilia Piva, vom Bug des Boots, wo sie saß, in die Lagune geschleudert wurde. Vergeblich sprang ihr Vater in das Meer, um seine Tochter aus dem Wasser zu holen. Cecilia Piva geriet in die Schraube des Motorboots, die ihr einen Arm abtrennte.

ANSA/US VIGILI DEL FUOCO VENEZIA

Am Sonntagnachmittag gegen 17.45 Uhr wurde der Alarm ausgelöst. Die Insassen eines zufällig vorbeikommenden Schlauchbootes leisteten dem schwerverletzten Mädchen Erste Hilfe. Zu ihnen gesellten sich kurz darauf die Frauen und Männer eines Bootes der Feuerwehr. Den eingetroffenen Rettungskräften und dem Notarzt des Suem 118 gelang es, das Mädchen, das neben der schweren Verletzung einen Herzstillstand erlitten hatte, erfolgreich wiederzubeleben. Anschließend brachten sie das Mädchen mit einem Ambulanzboot des Suem 118 zum Krankenhaus „Santi Giovanni e Paolo“ von Venedig.

Allerdings waren alle Bemühungen der Rettungskräfte vergeblich. Auf dem Weg ins Krankenhaus erlag Cecilia Piva ihren schweren Verletzungen und dem hohen Blutverlust. Ihr Vater, der einen Schock erlitten hatte, wurde mit den beiden anderen Passagieren des Unglücksbootes zum Ufer gebracht. Den Carabinieri gab er an, dass er mit seinem Motorboot langsam unterwegs gewesen wäre. Zu klären ist auch die Aussage von einigen Zeugen, die den Ordnungskräften mitteilten, dass ein großes Motorboot eine „abnormale Welle“ ausgelöst hätte. Gegen den Vater, der ersten Erkenntnissen zufolge das Boot gesteuert hatte, wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet.

Leider war dies nicht der erste tödliche Unfall in der Lagune von Venedig. Erst vor wenigen Monaten waren bei verschiedenen Zusammenstößen zwischen Wasserfahrzeugen und beim Kentern eines Fischerbootes mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Venezianer – unter ihnen besonders die Ordnungs- und Rettungskräfte – fordern bereits seit Längerem eine Verstärkung der Patrouillen sowie strengere Verkehrsbeschränkungen für das Fahren in der Lagune. Besonders des Nachts sei öfters zu beobachten, wie sich Motorboote mit hoher Geschwindigkeit ihren Weg durch die Lagune bahnen. Diesem Missstand müsse Einhalt geboten werden, meinen viele Liebhaber der Lagune von Venedig.

 

 

Von: ka