„Sie hatte nur einen Morgenmantel und Pantoffeln an“

Unglaublich: Camperfahrer „vergisst“ seine Frau auf der Straße

Dienstag, 06. Mai 2025 | 07:10 Uhr

Von: ka

Comacchio – Die Geschichte, die sich in der Provinz Ferrara in der Emilia-Romagna zugetragen hat, ist für viele unglaublich: Ein über 70 Jahre altes Ehepaar, das am späten Freitagabend mit dem Wohnmobil unterwegs war, durchlebte aufgrund eines Missverständnisses bange Stunden.

Der Ehemann, der angehalten hatte und ausgestiegen war, um die Fahrtüchtigkeit seines Wohnmobils zu überprüfen, bemerkte nicht, dass seine im Camper schlafende Ehefrau aufgewacht war und ebenfalls das Wohnmobil verlassen hatte. Ohne zu ahnen, dass seine Frau auf der anderen Seite des Fahrzeugs stand, fuhr der über 70-Jährige weiter. Aufmerksame Autofahrer, die die hilflose alte Dame in Morgenmantel und Pantoffeln am Rand der Staatsstraße bemerkten, verständigten die Carabinieri.

APA/APA (dpa)/Marius Becker – Symbolbild

Das über 70-jährige Ehepaar war am Abend des 2. Mai auf der Staatsstraße Romea unterwegs, die entlang der Adriaküste Ravenna mit Mestre bei Venedig verbindet. Der Ehemann lenkte das Fahrzeug, während seine Frau, die beschlossen hatte, während der Fahrt sich auszuruhen, im hinteren Teil des Wohnmobils im Bett lag und schlief. Es war gegen 20.30 Uhr, als er ein verdächtiges Geräusch hörte und das Wohnmobil in der Nähe der Lidi Ferraresi in der Gemeinde Comacchio anhielt, um die Fahrtüchtigkeit des Wohnmobils zu kontrollieren.

Dabei bemerkte er jedoch nicht, dass seine Frau aufgewacht war und ebenfalls das Wohnmobil verlassen hatte. Nachdem sich der ältere Mann vergewissert hatte, dass alles in Ordnung war, stieg er wieder ein und setzte seine Fahrt fort, ohne zu bemerken, dass er seine Frau, die auf der anderen Seite des Wohnmobils stand, zurückgelassen hatte. Vergeblich versuchte die ältere Frau, die das Anlassen des Motors offensichtlich zu spät erkannt hatte, ihren Mann durch Gesten und Rufen darauf aufmerksam zu machen, dass sie noch nicht wieder im Wohnmobil sei.

So stand die Frau mitten in der Nacht in Morgenmantel und Pantoffeln, ohne Telefon und ohne Papiere am Straßenrand der Romea. Zum Glück für die „vergessene“ Ehefrau gehört die Romea zu jenen Staatsstraßen, auf denen auch gegen Mitternacht noch reger Verkehr herrscht. Aufmerksame Autofahrer wurden auf die hilflose Frau aufmerksam. Sie hielten nicht nur an und fragten, ob sie Hilfe brauche, sondern verständigten auch sofort die Carabinieri.

Carabinieri

Die kurze Zeit später eintreffenden Carabinieribeamten begannen sofort, die notwendigen Informationen zu sammeln, um den Ehemann ausfindig zu machen, der das Wohnmobil immer noch in dem Glauben steuerte, seine Frau liege im Bett und schlafe.

Erst nach etwa zwei Stunden, gegen 22.30 Uhr, konnte das fahrende Camper entdeckt und der Fahrer über das Fehlen seiner Frau in Kenntnis gesetzt werden. Nach einem Moment der Verwirrung und Angst um seine Frau kehrte er um und fuhr sofort nach Porto Garibaldi zurück, um seine Frau wieder in die Arme schließen zu können, die in der Zwischenzeit von den Carabinieri gut betreut und versorgt worden war.

So nahm eine unglaubliche Geschichte, die mit etwas Pech hätte schlimm ausgehen können, nach wenigen Stunden ein glückliches Ende.

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