Von: mk
Belluno – Das schlechte Wetter hält Italien weiter in Atem. Im Belluno hat eine Erd- und Schlammlawine die Regionalstraße zwischen Cencenighe und Agordo verlegt. Die Ortschaften nördlich davon sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Der Regen hält im Veneto nach wie vor an.
Von der Außenwelt abgeschnitten sind unter anderem Rocca Pietore, Col und Selva di Cadore. Der Präsident der Region, Luca Zaia, erklärt, die Region sei „in die Knie“ gezwungen worden, die Schließung sämtlicher Schulen sei angeordnet worden. Bereits am Sonntag habe er die Unterstützung des nationalen Zivilschutzes angefordert – ebenso wie Sonderkredite von Finanzinstituten und die Aussetzung von Ratenzahlungen.
„Nach all den Einsätzen, stehen wir nicht nur vor der Herausforderung, den Status quo wieder herzustellen. Wenn nicht schnell Finanzmittel zur Verfügung haben, werden sich unsere Täler leeren, weil die Infrastrukturen fehlen“, erklärte der Präsident.
Zaia bat Abteilungsleiter Angelo Borrelli vom nationalen Zivilschutz unter anderem um einen solidarischen Einheitspreis für das Verschicken von SMS und für Gespräche vm Festnetz aus.
Unterdessen führte der Präsident von Ligurien, Giovanni Toti, in Portofino nach dem verheerenden Unwetter vom Montag einen Lokalaugenschein durch. Er rechnet damit, dass bis zum kommenden Sommer die Ortschaft für die „Millionen Touristen“ wieder erstrahlen kann. Trotzdem seien die verursachten Schäden beachtlich. Der heftige Sturm, der Regen und das Meer seien dafür verantwortlich.
In Casamicciola Terme auf der Insel Ischia im Golf von Neapel ist am Freitagvormittag unterdessen die Außenmauer eines Gasthauses aufgrund des starken Regens eingestürzt. Erde und Steine drangen bis zur zentralen „Piazza Marina“ der Ortschaft vor, die nur wenige Meter entfernt liegt. Im Einsatz standen die Ortspolizei und die Carabinieri, die die Straße sperrten. Kurz vor dem Morgengrauen war es zu einem heftigen Gewitter auf der Insel gekommen. Rund 300 bis 400 Kubikmeter an Material sind durch eine Mure kurz nach 6.00 Uhr in die Ortschaft gelangt.
Ein Mann, der in der Ortschaft Panza auf Ischia mit seinem Lieferwagen unterwegs war, musste gerettet werden, da er in überschwemmtes Gebiet gelangt war. In Neapel musste eine Person aus einer überschwemmten Unterführung geborgen werden.
Seit Donnerstag gibt es wegen der Unwetter in Italien vier weitere Tote. Neben den zwei Todesfällen in unserer Region sind auch zwei Menschen im Aostatal ums Leben gekommen. In Lillianes in Aosta ist auf einer Regionalstraße ein riesiger Kastanienbaum umgekippt und auf einen Pkw geprallt. Die beiden Insassen – zwei Pensionisten im Alter von 74 und 73 Jahren – waren auf der Stelle tot.