Carabinieri nehmen drei Männer fest – VIDEO

„Vergewaltigungsdroge“: 23-Jährige stundenlang missbraucht

Freitag, 19. Januar 2018 | 08:00 Uhr

Mailand – Eine Frau, der heimlich eine sogenannte „Vergewaltigungsdroge“ eingeflößt worden war, wurde in einer Mailänder Wohnung von drei Männern auf vielfache Weise stundenlang brutal vergewaltigt. Trotz der massiven Dosis der auf Benzodiazepinbasis hergestellten Droge konnte das Opfer sich an einige Details erinnern, was zusammen mit den Aufnahmen der Überwachungskameras eines Mailänder Lokals Monate nach der Tat die Festnahme der Täter ermöglichte.

Twitter/Milano

Es war der Abend des 13. April, als eine 23-jährige Frau die Einladung eines 29-Jährigen, der ihr seit einiger Zeit den Hof machte, annahm, mit ihm etwas trinken zu gehen. Die 23-Jährige hatte dem Mann schon einmal klar ins Gesicht gesagt, dass er für sie nur ein Freund sei, aber diese Tatsache wollte der 29-Jährige einfach nicht akzeptieren. Trotzdem willigte sie ein, mit ihm im Mailänder Lokal „Next“ etwas trinken zu gehen. Mit dem Auto des 29-Jährigen, in dem bereits zwei Freunde von ihm saßen, erreichten sie das Lokal. Dort genossen sie zusammen mehrere Drinks, von denen einige der 23-Jährigen direkt von ihrem Bekannten überreicht worden waren. Die Überwachungskameras des Lokals konnten genau jene Momente festhalten, in denen die drei Männer dreimal die benzodiazepin-haltige Droge in die Getränke der 23-Jährigen gaben. Als die gefährliche Substanz zu wirken begann, packten die drei Männer ihr Opfer und brachten sie in eine Wohnung. Dort wurde die Frau in der Nacht vom 13. zum 14. April auf vielfache Weise stundenlang brutal vergewaltigt.

Am Morgen des 14. April wachte die Frau, welche nackt war, sich in einem verwirrten Zustand befand und sich an nichts mehr erinnern konnte, in der Wohnung auf. „Du hast uns mit dem ganzen Kokain, das du konsumiert hast, erschreckt. Wir mussten dich retten“, erzählten die drei Männer der 23-Jährigen und wollten ihr damit weismachen, dass sie sich mit Drogen zugeknallt hätte und sich deshalb an nichts mehr erinnern könne. Dann begleiteten die Männer ihr Opfer zu ihrem Zuhause.

Twitter/Milano

Wenige Stunden später spürte die Frau in der Intimregion starke Schmerzen. Gleichzeitig fielen ihr trotz der starken Droge einige bruchstückhafte Erinnerungen der vergangenen Nacht ein. Sie erinnerte sich nur an ihre Schreie, als sie immer wieder „Basta, Basta“ brüllte. Sie ließ sich in die Klinik Mangiagalli von Mailand bringen, wo die Ärzte ihren Verdacht bestätigten, dass sie vergewaltigt worden war. Die Untersuchung ihrer Blutprobe ergab einen Benzodiazepinspiegel, der die maximale Toleranzgrenze um mehr als das Vierfache überstieg. In den Abstrichen, die der Frau bei der ärztlichen Untersuchung abgenommen worden waren, fanden die Ermittler DNA-Spuren von zwei Männern – die des 29-Jährigen und seines 22-jährigen Freundes – die bereits einschlägig vorbestraft waren. Der dritte Täter des verbrecherischen Trios – ein 48-jähriger Mann – konnte über die Auswertung des Telefonverkehrs zwischen den Smartphones der Drei ausfindig gemacht werden. Dank der Auswertung der Telefongespräche und der Aufnahmen der Überwachungskameras des „Next“ gelang es den Carabinieri zu rekonstruieren, dass die drei Täter die Vergewaltigung der 23-Jährigen von Anfang an geplant hatten. Alle drei Täter wurden von den Carabinieri festgenommen und in eine Haftanstalt überstellt.

„Als Richterin und als Frau ist es ein Fall, den ich nur schwerlich vergessen werde“, so Staatsanwältin Letizia Mennella, welche zusammen mit ihrem Kollegen Gianluca Prisco von der Staatsanwaltschaft von Mailand die Ermittlungen der Carabinieri erfolgreich geleitet hat. Die drei Täter werden sich vor Gericht wegen Vergewaltigung verantworten müssen. Dabei riskieren besonders die zwei einschlägig Vorbestraften ein hartes Urteil.

Experten warnen davor, in Lokalen das eigene Glas aus den Augen zu verlieren. Gerade Frauen sollen sich Drinks entweder von der Theke selbst abholen oder sie sich nur vom Personal des Lokals servieren lassen.

 

 

Von: ka