Zehn afrikanische Asylsuchende helfen im Katastrophengebiet

Verschüttetes Hotel: Auch Flüchtlinge unter den Rettungskräften

Sonntag, 22. Januar 2017 | 08:13 Uhr

Penne – Unter den vielen Rettungskräften, die in einem Wettlauf gegen die Zeit verzweifelt versuchen, weitere Lawinenopfer lebend aus dem verschütteten Hotel Rigopiano von Farindola zu ziehen, befinden sich seit Kurzem auch zehn afrikanische Flüchtlinge und Asylsuchende. Die Gruppe aus jungen Männern aus Ghana, Mali und Nigeria, die aus Settimo Torinese bei Turin kommend zum Unglücksort in Mittelitalien gebracht wurden, befinden sich derzeit noch in der Operationsbasis des Rettungseinsatzes in Penne in der Provinz Pescara. Mindestens zwei von ihnen werden im vorgelagerten Camp nahe dem zerstörten Hotel zum Einsatz kommen und mit logistischen Aufgaben betreut werden.

In Settimo Torinese, wo sich ein großes Aufnahmezentrum des Italienischen Roten Kreuzes befindet, wurden die zehn afrikanischen Flüchtlinge in einem Lehrgang des Roten Kreuzes auf den Rettungseinsatz vorbereitet. Alle zehn Migranten baten die Verantwortlichen in Settimo Torinese darum, ins Katastrophengebiet transportiert zu werden, um dort die bereits vorhandenen Rettungskräfte bei ihrer Arbeit zu unterstützen. „Wir wollen den Menschen, die Opfer des Bebens wurden, helfen“, so der 24-jährige Barry Misbaou aus Conakry in Guinea.

Laut Ignazio Schintu, nationaler Verantwortlicher für die Logistik des Roten Kreuzes, ist die Ausbildung und der Einsatz der jungen Flüchtlinge als Freiwillige ein Beispiel für gelungene und praxisgerechte Integration.

Von: ka