Von: ka
Caltagirone/Catania/Sizilien – Als drei 16 bis 17 Jahre alte aus Ägypten stammende Flüchtlinge gerade in ihr Auffanglager von San Michele di Ganzaria bei der sizilianischen Stadt Caltagirone zurückkehren wollten, wurden sie von zwei Autos aufgehalten und am Weitergehen gehindert. Aus den Autos stiegen, wie spätere Ermittlungen ergaben, drei Italiener, die die drei minderjährigen Flüchtlinge sofort mit Baseballschlägern und Eisenstangen angriffen.
Bei dieser organisierten „Strafexpedition“ wurde ein 16-jähriger Flüchtling am Kopf schwer verletzt, sodass er eine schwere Gehirnblutung erlitt. Um das lebensgefährliche Hämatom zu entfernen, musste er ins Krankenhaus von Catania eingeliefert und sofort einer schwierigen Operation unterzogen werden. Die behandelnden Ärzte unterhalten sich der Prognose. Die beiden anderen minderjährigen Ägypter wurden beim Angriff leicht verletzt. Für ihre Verletzungen wird eine Heilungsdauer von fünf Tagen veranschlagt.
Trotz des Angriffs gelang es einem der Opfer, mit seinem Smartphone ein kurzes Video aufnehmen, sodass die Carabinieri die drei Gewalttäter und zwei weitere „Unterstützer“ identifizieren konnten.
Wenig später klickten für den 18-jährigen Antonino Spitale und für die Brüder Giacomo und Davide Severo, jeweils 32 und 23 Jahre alt, die Handschellen. Im Haus der Brüder wurde auch eine Luftdruckpistole gefunden, die benutzt wurde, um die drei Minderjährigen einzuschüchtern. Alle drei werden nun der versuchten Tötung, der schweren Körperverletzung und des illegalen Waffenbesitzes beschuldigt. Die Ursache der „Strafexpedition“ soll ein aus nichtigen Gründen ausgebrochener Streit gewesen sein, welcher in einem Nachbardorf stattgefunden hatte.
Die Ermittler der Staatsanwaltschaft von Caltagirone vermuten hinter dem Angriff ein rassistisches Tatmotiv.