Zwölfjähriger erleidet schwerste Gesichts- und Kopfverletzungen – VIDEO

Wahnsinnstat: Unbekannter wirft Mülltonne auf kampierende Touristen

Dienstag, 06. August 2019 | 07:20 Uhr

Bergeggi – Eine französische Urlauberfamilie wurde in Bergeggi an der ligurischen Küste Opfer einer Wahnsinnstat. Ein Unbekannter warf von der Küstenstraße aus eine Mülltonne auf die 20 Meter darunter auf dem Strand kampierende Familie. Ein zwölfjähriger Junge, der in seinem Zelt schlief, wurde von der Tonne am Kopf getroffen und erlitt dabei schwerste Verletzungen. Es steht die Vermutung im Raum, dass es sich bei der unglaublichen Gewalttat um eine „Strafaktion“ gegen auf dem Strand wild kampierende Touristen handelte.

Die unglaubliche Tat ereignete sich am späten Freitagabend. Eine Urlauberfamilie aus dem französischen Hochsavoyen wollte an der ligurischen Küste bei Bergeggi einige schöne Tage verbringen und hatte zu diesem Zweck am Strand „Spiaggia dei Prodani“ ihr Zelt aufgeschlagen. Die eigentlich illegal am Strand kampierende Familie blieb nicht unbemerkt. Einem oder mehreren Unbekannten – so die Vermutung der Ermittler – war die Urlauberfamilie wohl ein Dorn im Auge. Am späten Freitagabend wurde von der Küstenstraße aus eine Mülltonne auf die 20 Meter darunter kampierende Familie geworfen.

Die Folgen waren verheerend. Ein zwölfjähriger Junge, der zu dieser Uhrzeit im Zelt schlief, wurde von der Tonne mit voller Wucht getroffen. Er erlitt im Gesicht und am Kopf schwerste Verletzungen. Der junge Franzose wurde von den freiwilligen Rettungskräften des Roten Kreuzes von Vado Ligure und vom Notarzt von Savona erstversorgt und in das Krankenhaus von Pietra Ligure gebracht. Angesichts der Schwere der Kopfverletzungen wurde der Zwölfjährige noch in der Nacht auf Samstag auf die pädiatrische Intensivstation des Krankenhauses „Gaslini“ von Genua verlegt. Am Montag teilten die behandelnden Ärzte mit, dass sich der Junge außer Lebensgefahr befindet und keine Atmungs-, Herz- und Kreislaufprobleme mehr aufweist. Allerdings konnten die Mediziner zu Wochenbeginn bleibende neurologische Schäden am Gehirn noch nicht ausschließen.

Die Carabinieri von Noli und Savona nahmen hingegen sofort Ermittlungen auf. Neben einer Zufallstat von Vandalen – so eine Hypothese – steht der Verdacht im Raum, dass es sich bei der unglaublichen Gewalttat um eine „Strafaktion“ gegen auf dem Strand wild kampierende Touristen gehandelt hat. Bereits in der Vergangenheit war es in der Umgebung zu wahren Boykottaktionen gegen wild kampierende Touristen gekommen.

„Es ist eine kriminelle Tat gewesen und wir hoffen, dass die Verantwortlichen gefunden werden. Wer etwas gesehen hat, soll sich bei der Polizei melden. Wegen der Schuld eines Wahnsinnigen wird das Leben unseres Sohnes nie mehr so sein, wie es gewesen ist“, so der Appell des Vaters.

Diesem Ansinnen schloss sich der Bürgermeister von Bergeggi an. Gleichzeitig wies er aber auch auf das Problem des wilden Kampierens hin.

„Hoffen wir, dass sich der Zustand des Jungen bald bessert und dass die Ordnungskräfte den Verantwortlichen dieser Tat bald ausfindig machen. In diesem Moment ist es das Wichtigste, dass sich der Jugendliche so bald als möglich erholt. Es ist aber auch unbestreitbar, dass diese Tat deutlich zeigt, dass es unbedingt notwendig ist, das Problem des „wilden Kampierens“ auf den Stränden so bald als möglich anzugehen. Die „Spiaggia dei Prodani“ befindet sich innerhalb eines geschützten Meeresreservats und ist einer der schönsten Strände Liguriens. Aufgrund seiner Einsamkeit ist er allerdings auch bei den „wilden Kampierern“ recht beliebt. Das ist natürlich kein Grund, diese schwerwiegende Tat zu entschuldigen“, so der Bürgermeister von Bergeggi gegenüber Lokalmedien.

Auch in der italienischen Öffentlichkeit löste die Wahnsinnstat von Bergeggi eine kontroverse Diskussion aus. Es gibt – so viele Stimmen – in der Tat das Problem illegal kampierender Urlauber, aber nichts auf der Welt darf einen solchen feigen Anschlag auf eine friedlich im Zelt schlafende Familie rechtfertigen.

 

Von: ka