Von: ka
Bari/Mellitto – Bei einem spektakulären Raubüberfall auf einen Geldtransporter fielen einem vier- bis fünfköpfigen, schwerbewaffneten Kommando von Kriminellen eine Beute von nicht weniger als 2,3 Millionen Euro in die Hände. Um sich vor den herbeieilenden Ordnungskräften den Fluchtweg abzusichern, zündeten die Räuber zwei quergestellte Lkw an.
Schauplatz des unglaublichen Überfalls war die Staatsstraße SS 96 „Barese“, die von Bari – der Hauptstadt der süditalienischen Region Apulien – über Altamura nach Matera in die Basilicata führt. Gegen 7.30 Uhr am frühen Mittwochmorgen setzte das aus mindestens vier Räubern bestehende Kommando ihren sorgfältig geplanten Überfall in die Tat um. Ziel der Bande war ein Geldtransporter des Sicherheitstransportunternehmens Ivri, der – aus Bari kommend – 2,3 Millionen Euro nach Matera bringen sollte. Das Bargeld, das für die Postämter der Stadt in der Basilicata bestimmt war, hätte für die Auszahlung der dortigen Pensionen verwendet werden sollen.
Der Überfall selbst nahm sehr wenig Zeit in Anspruch. Als der Geldtransporter den Straßenabschnitt der Ortschaft Mellitto passierte, hefteten sich die Räuber auf seine Fersen. Zugleich setzen Komplizen dahinter zwei Lkws in Bewegung, welche zur Absicherung des Fluchtwegs auf der Fahrbahn der Staatsstraße quergestellt wurden. Die maskierten und mit Maschinengewehren bewaffneten Räuber hielten den Geldtransporter auf und forderten die Insassen – drei private Sicherheitsleute – auf, das Fahrzeug zu verlassen. Dabei verliehen sie ihrer Forderung mit einigen Maschinengewehrsalven Nachdruck. Mithilfe zweier Bagger, die allein für diesen Zweck bereits Stunden zuvor an dieser Stelle „geparkt“ worden waren, gelang es den Kriminellen, den gepanzerten Tresor des Geldtransporters wie eine Lebensmitteldose zu öffnen. Die drei Wachleute des Geldtransportunternehmens blieben unverletzt.
Nachdem es die beiden quergestellten Lkw angezündet hatte, ergriff das Kommando mit seiner Millionenbeute die Flucht. Dabei nutzen die Kriminellen vermutlich mehrere Fluchtfahrzeuge.
Den eintreffenden Carabinieri und Feuerwehrleuten boten sich Bilder des Grauens. Das Chaos aus brennenden Lkw-Wracks und zerstörten Fahrzeugen erschwerte nicht nur die Verfolgung der Räuber, sondern sorgte in der gesamten Umgebung den ganzen Tag hindurch für erhebliche Verkehrsbehinderungen.
Bis in die Nacht hinein war ein Großaufgebot der Ordnungskräfte im Einsatz. Bis zum Abend fehlte von den Räubern und ihrer Beute aber jede Spur.