Von: ka
Gargnano – Nach der Frage aller Fragen und dem heiß ersehnten Ja zogen sich ein junger Mann und seine Freundin vor lauter Freude aus und suchten das kühle Nass des Sees auf. Aber da sich der Ort des Geschehens mitten im sonntagnachmittäglichen Trubel befand, blieben das Nacktbad und die zärtlichen Küsse der beiden nicht unentdeckt. Mehrere unfreiwillige Zeugen des Geschehens verständigten die Gemeindepolizei. Nun riskiert das Paar, bis zu 10.000 Euro Strafe zu bezahlen.
Gargnano, ein bezaubernder Tourismusort auf der brescianischen Seite des Gardasees, war am Sonntagnachmittag Schauplatz eines romantischen Heiratsantrags. Allerdings kam das Paar aus Österreich – beide 29 Jahre alt – im Überschwang der Freude über das gemeinsame Glück leider auf die wenig überdachte Idee, sich unweit von Restaurants und Eisdielen mitten im Trubel des Sonntagsnachmittags nackt auszuziehen und in den See zu springen. Unter den ungläubigen Blicken vieler Sonntagsausflügler, unter denen sich nicht wenige Mütter mit Kindern befanden, zogen sich die beiden Liebenden aus, legten ihre Kleider auf einer Parkbank ab und suchten das kühle Nass des Sees auf. Im Wasser fuhren die beiden 29-Jährigen fort, untereinander zärtliche Küsse auszutauschen. Es geschah aber nichts mehr als das.
Unter den vielen Zeugen, die unfreiwillig den zärtlichen Liebesbekundungen des nackten Paars von der Seepromenade von Gargnano aus beiwohnten, befanden sich anscheinend auch einige Zuseher, die an diesem liebevollen Nacktbaden Anstoß nahmen. Diese verständigten die Gemeindepolizei des Gardasee-Ortes. Wenige Minuten später – es war kurz nach 14.30 Uhr – trafen die Gemeindepolizisten am Ort des Geschehens ein. Die beiden Österreicher wurden von ihnen aufgefordert, das Wasser zu verlassen und sich wieder anzuziehen. Anschließend wurde das 29-jährige Paar zur Feststellung der Identität in das Büro der Gemeindepolizei geleitet und dort verhört.
Der Heiratsantrag mit dem anschließenden Nacktbad könnte für die beiden ein finanziell schmerzhaftes Nachspiel haben. Sowohl der Mann als auch die Frau wurden wegen „Handlungen, die sich gegen den öffentlichen Anstand richten“ angezeigt. Sie riskieren nun, zu einer Geldstrafe von 5.000 bis 10.000 Euro verurteilt zu werden.
Die beiden Österreicher hätten es lieber beim romantischen Heiratsantrag belassen und auf das öffentliche Nacktbad vor der Seepromenade unter den Augen dutzender von Augenzeugen verzichten sollen, weil im Nachhinein könnte es passieren, dass das Bußgeld sehr nahe an die Kosten der Hochzeit herankommt.