"Corona als große Herausforderung"

75 Jahre ladinische Politik in der SVP

Mittwoch, 06. Mai 2020 | 12:06 Uhr

Bozen – Am 8. Mai wurde vor 75 Jahren die Südtiroler Volkspartei gegründet. Die SVP war von Anfang an, die Partei der deutschen und ladinischen Minderheit. Ladiner waren sowohl bei der Gründung der Südtiroler Volkspartei dabei, als auch im Laufe der Jahre in höchsten maßgeblichen Partei- und Regierungspositionen aktiv.

Als kleinste Sprachgruppe in Südtirol sind die Ladiner die am meisten gefährdete sprachliche Minderheit mit einem Bedürfnis und Anspruch auf besondere Schutzmaßnahmen. Um diese kämpft die SVP seit 75 Jahren. „Dank der Südtiroler Volkspartei können wir Ladiner auf eine große Vergangenheit zurückblicken. Die  Bilanz unserer Partei kann sich durchaus sehen lassen: Es ist gelungen, die ladinische Volksgruppe in Südtirol zu etablieren, obwohl sie weder im Friedensvertrag von Saint Germain 1919 noch im Pariser Vertrag von 1946 nicht einmal erwähnt wurden und im ersten Autonomiestatut gerade ein einziges Mal im Zusammenhang mit Schule und Kultur genannt worden ist“, so der Vorsitzende der SVP-Ladina, Landeshauptmann Stellvertreter Daniel Alfreider.

Alfreider betont, dass der Schutz der Volksgruppen der Ausgangspunkt unserer Autonomie sei. “In der Vergangenheit konnten wir sehr viel für die deutsch- und ladinischsprachige Minderheit erreichen: Wir haben unsere jeweils eigenen Schulen, der ethnische Proporz garantiert eine gerechte Aufteilung der Ämter und Stellen in der öffentlichen Verwaltung und eine angemessene Verteilung von öffentlichen Leistungen. Wir leben selbstbewusst unsere Traditionen, haben eine starke Heimatverbundenheit und unsere Identität ist nicht mehr in unmittelbarer Gefahr. So kann die Verbindung von Tradition und Zeitgeist, von gelebten Werten und Offenheit unsere Kultur festigen und entwickeln”, ist Alfreider überzeugt.

“Die Südtiroler Volkspartei ist stolz, mit Meilensteinen wie dem „Paket“ 1969 und dem Zweiten Autonomiestatut 1972, den Weg einer erfolgreichen Minderheitenpolitik nicht mit utopische Forderungen, sondern konkreten und machbaren Schritte gegangen zu sein, so wie auch bei der letzten Änderung des Autonomiestatutes und der Durchführungsbestimmungen der  letzten Jahre.   Diese Erfolge dürfen wir nun nicht aufs Spiel setzen, sondern wir müssen weiterhin geschlossen dafür eintreten. Das Recht auf Existenz und kulturelle Entfaltung der deutschen und ladinischen Minderheit muss dauerhaft gesichert bleiben”, so Alfreider.

Die Südtiroler Volkspartei sei sich ihrer großen Verantwortung gerade jetzt in der aktuellen Krise bewusst. In diesen schwierigen Zeiten müsse man zusammenhalten und sich auf die Stärken und die Gemeinschaft besinnen. Die ladinische Volksgruppe werde jedenfalls beim Neustart und Wiederaufbau nach der Corona Krise ihren Beitrag leisten und Verantwortung übernehmen, so Alfreider.

„Mein Wunsch ist es, dass wir in 75 Jahren genauso so stolz auf unsere Geschichte zurückblicken können, wie wir dies jetzt tun”, betont Alfreider.

Von: luk

Bezirk: Bozen