Ein Kommentar

800 Familien versorgt

Dienstag, 05. März 2024 | 01:36 Uhr

Bozen – In ganz Südtirol sind 35.000 Haushalte von relativer Armut betroffen, allein zwölf Prozent der Erwerbstätigen in Südtirol sind trotz Arbeit armutsgefährdet. Initiativen wie der VinziMarkt sind daher mehr als nur lobenswert.

Begeisterung und Einsatz waren von Anfang an groß: Genau vor fünf Jahren, am 5. März 2019, hat der VinziMarkt in Bozen erstmals seine Türen geöffnet. Mehr als 50 Freiwillige haben in den vergangenen fünf Jahren 130 Tonnen Lebensmittel vor dem Müll gerettet und an insgesamt 800 Familien in schwierigen Lebenslagen verteilt.

Jeweils dienstags und donnerstags ist der VinziMarkt in der Andreas-Hofer-Straße 4F in Bozen nachmittags geöffnet. Zwischen 50 und 75 bedürftige Familien aus insgesamt 38 Herkunftsländern kommen pro Öffnungsnachmittag ins Geschäft. Anstatt mit Geld kaufen sie mit Punkten ein. 140 bedürftige Familien waren nach einem Jahr (2020) im VinziMarkt registriert.

Dann kam Covid. Mit der Pandemie ist die Not der Menschen sprunghaft angestiegen. Im Jahr 2023 waren 340 Familien mit 1.069 Mitgliedern aus Bozen Rentsch und Bozen Zentrum im VinziMarkt zum Einkaufen berechtigt. Im vergangenen Jahr 2023 waren es 265 Familien mit 822 Personen.

Ohne den VinziMarkt täten sich alle Zugangsberechtigten schwer, über die Runden zu kommen. Die Punkte erhalten sie über das Beratungszentrum der Vinzenzgemeinschaft. Brot erhalten alle Kunden ohne Punkte. Rund 70 Prozent der Lebensmittel erhält der VinziMarkt von Banco Alimentare-Landestafel, fast ein Drittel aller Frischwaren und lang haltenden Produkte kommen zudem von einer Gruppe von 50 bis 60 Betrieben, landwirtschaftlichen Genossenschaften und Produzenten, aber auch von Privatpersonen.

Nur eine Gesellschaft, die an der Not anderer nicht vorbeischaut, ist eine soziale Gesellschaft. Gefordert sind aber nicht nur Freiwillige, die einschreiten, sondern auch die Politik, die für mehr Ausgleich im Wohlstandsland Südtirol sorgen sollte.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare
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N. G.
N. G.
Kinig
2 Monate 10 Tage

Ist es nicht ein Wahnsinn wenns in Südtirol mehr al 50.000 Landesangellte gibt und 35.000 Familien in relativer Armut leben? Mindest 20.000 die vom Staat, den Land leben und die es nicht bräuchte und 35.000 die durch politische Entscheidungen nicht mehr verdienen können und mit billigen Wohngeld und irgendwelchen anderen “Almosen” betüddelt werden die wiederum, wie beim Wohngeld(Miete wird darum erhöht) , von den Reichen abgesant werden, da einfach vom Land überwiesen wird um nur ein Beispiel zu nennen.
Südtirol ist ein kranker Patient, aber in ALLEN BEREICHEN!

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