Belgorod zuletzt häufig angegriffen

9.000 Kinder werden aus russischem Gebiet Belgorod evakuiert

Dienstag, 19. März 2024 | 12:33 Uhr

Wegen des Beschusses von ukrainischer Seite sollen aus dem grenznahen russischen Gebiet Belgorod 9.000 Kinder in Sicherheit gebracht werden. Das kündigte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag bei einer Sitzung der Kremlpartei Geeintes Russland in Moskau an. Russland, das vor mehr als zwei Jahren die Ukraine angegriffen hat, sieht sich nun zu solch einer großen Evakuierung gezwungen. Russland meldete indes die Einnahme des Orts Orliwka in Donezk.

Betroffen von den Evakuierungen seien nun die Kinder aus der Gebietshauptstadt Belgorod und deren Umkreis sowie Kinder aus den Kreisen Grajworon und Schebekino direkt an der Grenze, sagte Gladkow nach russischen Agenturberichten. Am Freitag sollten 1.200 Kinder in die weiter entfernt liegenden Gebiete Pensa, Kaluga und Tambow sowie nach Stawropol in Südrussland gebracht werden.

Im Gebiet Belgorod seien seit vergangener Woche 16 Menschen getötet und fast 100 Menschen verletzt worden, sagte der Gouverneur. Auch in der Nacht auf Dienstag seien drei Personen durch Beschuss verletzt worden.

Belgorod war in den Tagen vor und während der Präsidentenwahl verstärkt von proukrainischen Milizen angegriffen worden, die aufseiten der Ukraine kämpfen. Das russische Verwaltungsgebiet grenzt an das Gebiet Charkiw in der Ukraine. Der russische Staatschef Wladimir Putin schloss am Sonntagabend in Moskau nicht aus, dass seine Truppen ukrainische Grenzgebiete besetzen könnten, um eine Art Pufferzone gegen solche Angriffe zu bilden. Wie groß diese Zone sein sollte, sagte er nicht.

Charkiw als zweitgrößte Stadt der Ukraine und das Umland wiederum leiden unter ständigem Artillerie- und Raketenbeschuss aus Russland, bei dem es kaum eine Vorwarnzeit gibt. In den zwei Jahren Krieg haben die ukrainischen Behörden immer wieder Kindern und Erwachsenen dabei geholfen, besonders bedrohte Orte zu verlassen.

Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau den Ort Orliwka in der ukrainischen Oblast Donezk eingenommen. Orliwka liegt etwa zehn Kilometer von dem unter russischer Kontrolle stehenden und als strategisch wichtig angesehenen Awdijiwka entfernt. Der ukrainische Generalstab hatte zuvor erklärt, neun russische Angriffe in der Nähe von Orliwka abgewehrt zu haben.

Von: APA/Reuters/dpa

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