Von: mk
Innsbruck/Bozen – Seit heuer wirkt Thomas Widmann als Südtiroler Gesundheitslandesrat. Beim ersten Arbeitsgespräch mit seinem Amtskollegen im Landhaus in Innsbruck betonte sind Tiroler Amtskollege Bernhard Tilg die gemeinsamen Herausforderungen, die sich in der Gesundheits- und Pflegepolitik für Tirol und Südtirol stellen. Vertiefende Folgegespräche wurden für das beiderseitige Vorhaben der Vernetzung von Gesundheit und Pflege vereinbart. „Ziel ist eine grenzüberschreitende Kooperation zwischen Tirol und Südtirol im Geiste der Europaregion“, so Landesrat Tilg.
Als wesentlichen politischen Erfolg erwähnt Tilg die Gehaltsanpassung im Bereich der Pflege ab 1.1.2020, denn dann wird es eine einheitliche Entlohnung für die Pflegearbeit in Heim, Sprengel und Krankenhaus geben. „Das Land Tirol hat gemeinsam mit dem Tiroler Gemeindeverband und der Stadt Innsbruck eine Gehaltsanpassung für die Pflegeberufe verhandelt und mit den Gewerkschaften paktiert“, betont Tilg.
Derzeit wird unter Hochdruck die legistische Umsetzung der Gehaltsanpassung unter enger Mitwirkung des Tiroler Gemeindeverbandes vorbereitet. Darüber hinaus muß laut Tilg der Zugang zum Pflegeberuf erleichtert werden. Das betreffe die Ausbildung im zweiten Bildungsweg unter Berücksichtigung berufsbegleitender Möglichkeiten und eine unbürokratische Berufsanerkennung bei ausländischen Diplomen.
Vor allem die Pflegeausbildung “NEU” ist ein Meilenstein für das Land Tirol und hat Vorbildcharakter für ganz Österreich, denn das dreistufige Ausbildungssystem gewährleistet tirolweit eine wohnort- und praxisnahe Ausbildung in den Bereichen Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und Bachelorausbildung“, betont Tilg. Im heurigen Sommer werde man sich vertiefend über gesundheitspolitische Maßnahmen und über mögliche gemeinsame Projekte im Rahmen der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino austauschen und beraten.
„Es gilt Medizin und Pflege besser zu vernetzen, wie wir das bereits derzeit im Rahmen der Tiroler Spitalsreform verwirklichen“, so der Tiroler Gesundheitslandesrat und weiter: „Vor allem in den Bezirkskrankenhäusern ist die Etablierung von Übergangs- und Schwerpunktpflegeinrichtungen, wie im Strukturplan Pflege 2012-2022 des Landes Tirol vorgesehen und bereits im LKH Hall und BKH Schwaz zur Entlastung der Akut-Krankenhäuser etabliert, ein wesentliches Thema, um eine bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung für die Zukunft gewährleisten zu können.”
„Tirol und Südtirol verbindet eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Gesundheitswesen. Vor allem in der gemeinsamen Problematik des Ärzte- und Pflegemangels möchten wir in Zukunft noch intensiver nach gemeinsamen Lösungen suchen wie etwa gemeinsame Ausbildungsprojekte auf den Weg bringen“, sagt Landesrat Widmann.
Um gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, werden weitere grenzüberschreitende Arbeitsgespräche zwischen beiden Gesundheitsländesräten stattfinden.