"Minderheitenrechte sind keine Selbstverständlichkeit"

ASGB-Jugend: “Warum der Proporz so wichtig ist”

Montag, 25. Februar 2019 | 11:22 Uhr

Der Vorsitzende und die Sekretärin der ASGB-Jugend, Kevin Gruber und Martina Verdross, zeigen sich über die Aussagen von Heinz Zanon, ehemaliger Präsident des Landesgerichtes Bozens, überrascht. Dieser hat jüngst erklärt, der Proporz sei abzuschaffen, weil nicht mehr zeitgemäß.

Die beiden Führungskräfte der ASGB-Jugend betonen unisono, dass der ethnische Proporz ein historisches Zugeständnis für die deutsche und ladinische Minderheit gewesen sei und als Garant für eine gerechte Vergabe von öffentlichen Stellen nicht mehr wegzudenken wäre. Man müsse sich nur vorstellen, die deutsche und ladinische Minderheit wäre gezwungen, im öffentlichen Dienst mit einem Staatsvolk von 56 Millionen Italienern konkurrieren zu müssen. Das Resultat wären Konflikte zwischen den Volksgruppen und in allerletzter Konsequenz unnötige Spannungen, welche den sozialen Frieden in Südtirol gefährden.

„Als Jugendvertreter einer Gewerkschaft, welche den Anspruch hat, die deutsche und ladinische Volksgruppe zu vertreten, distanzieren wir uns mit Nachdruck vor jeglichen Bestrebungen, unser Autonomiestatut aufzuweichen. Minderheitenrechte sind nämlich keine Selbstverständlichkeit und einmal aufgegeben, wird man diese auch nicht mehr zurückbekommen. Wir würden uns wünschen, dass die Südtiroler endlich flächendeckend verstehen würden, dass ein friedliches Zusammenleben nur durch vorgegebene Regeln, welche für Gerechtigkeit sorgen, gelingen kann“, schließen Gruber und Verdross.

Von: mho