Von: mk
Meran – Der Dienst “Begleitetes Wohnen” wird in der Kurstadt von der Stadtgemeinde Meran selbst und von der Stiftung Pitsch angeboten. Die große Neuigkeit besteht in der Vereinbarung, dass die Zuweisung einer Seniorenwohnung mit Begleitung nun aufgrund einer einheitlichen Warteliste erfolgt, die von der Stadverwaltung geführt wird. Diese Vorgehensweise ist bereits vom Seniorenbeirat der Stadtgemeinde Meran gut geheißen worden.
“Aufgrund des demographischen Wandels stehen wir bei der Seniorenbetreuung bereits vor neuen Herausforderungen. Ich bin mir sicher, dass wir diese mit der Pitsch-Stiftung als starkem Partner meistern werden”, betonte Stadtrat Stefan Frötscher, der sich kürzlich mit dem Präsidenten der Pitsch-Stiftung Walter Schweigkofler und dem Direktor Alexander Huber traf, um zusammen mit Sozialamtsdirektorin Sabine Raffeiner, anstehende Projekte zu besprechen.
“Soeben wurde die Konvention zwischen Gemeinde und Stiftung Pitsch für die Führung des Seniorenwohnhauses Seisenegg. Dadurch wird der Pitsch-Stiftung der Dienst “Begleitetes Wohnen” für diese Einrichtung übertragen wird. Erreicht wurde aber auch ein weiteres wichtiges Ziel, nämlich die Einführung einer einheitlichen Warteliste zur Aufnahme in den städtischen Einrichtungen, welche diese Wohnform für ältere Menschen anbieten. Außer dem Seisenegg, wo insgesamt 35 Wohnungen vorhanden sind, wird diese Dienstleistung auch in der Villa Maia an der Gampenstraße (25 Wohnungen) und im Haus Wolkenstein an der Totistraße (37 Wohnungen) gewährleistet”, erklärte Frötscher.
Eigenes Bewertungsteam eingerichtet
Überprüft werden die Anträge von einem eigens hierfür eingerichteten Bewertungsteam, welches sich aus hochqualifizierten Fachleuten zusammensetzt (sei es MitarbeiterInnen der Stadtgemeinde Meran als auch der Stifung Pitsch) und am Wohnort der AntragstellerInnen die Bewertung der Situation nach vorgesehenen Kriterien vornimmt. Im Herbst 2018 wurden insgesamt 44 Gesuche eingereicht. Davon 22 wurden angenommen. Für die restlichen 22 AntragstellerInnen hat die Kommission aufgrund der geltenden Bewertungskriterien andere Betreuungsangenbote für angebrachter gehalten.
Angebot kommt gut an
„Das begleitete Wohnen ist eine der neuen Wohnformen für Seniorinnen und Senioren, denen die Zukunft gehört. Es besteht eine rege Nachfrage danach. Die Rückmeldungen der Gäste im Seisenegg, in der Villa Maia und im Haus Wolkenstein sind allesamt überaus positiv. Es wird dort eine hohe Wohnqualität gewährleistet und auch die Betreuung ist sehr zuverlässig und professionell”, sagte Frötscher.
Das begleitete Wohnen ist für ältere Menschen gedacht, die ihren Haushalt weitgehend selbstständig führen können. Dabei werden sie durch ein Angebot an verschiedenen Dienstleistungen unterstützt. Ziel des Begleiteten Wohnens ist es, eine eigenständige Lebensgestaltung und Haushaltsführung zu sichern und soziale Isolation zu vermeiden”, erklärte Sabine Raffeiner.
Um Anrecht auf eine Seniorenwohnung in Meran zu haben, muss man mindestens 65 Jahre alt und seit fünf Jahren in Meran ansässig sein. Die neue Verordnung führt außerdem eine Reihe von Kriterien ein, mit denen die soziale Situation und die Selbständigkeit des Antragstellers berücksichtigt wird. „Wer die Wohnform Begleitetes Wohnen nutzen will, muss weitgehend selbständig sein. Gleichzeitig muss auch ein gewisser Bedarf an Unterstützung gegeben sein“, so Raffeiner.
Günstiger Tarif
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenwohnungen mit Begleitetem Wohnen zahlen neben der Miete auch einen Tagessatz für den Dienst. Laut Vorgaben des Landes darf dieser den Maximaltarif von 8 Euro nicht übersteigen. Die Meraner Gemeindeverwaltung hat sich jedoch für einen deutlich günstigeren Tarif entschieden, für 2019 3,50 Euro pro Tag.
Dafür erhalten die Seniorinnen und Senioren einfache Hilfeleistungen im Alltag und vor allem eine soziale Betreuung. Für zwei Stunden am Tag ist eine Ansprechperson im Haus, an die man sich mit bei Fragen und Problemen direkt wenden kann. Diese organisiert eine Reihe von Freizeitveranstaltungen und -aktivitäten, welche die soziale Kontaktpflege erleichtern sollen. „Diese Form der niederschwelligen Begleitung ist darauf ausgerichtet, dass eine Art Hausgemeinschaft entsteht und dadurch die nachbarschaftliche Hilfe gefördert wird“, sagte Raffeiner.
Als langfristiges Zukunftsprojekt wollen die Gemeinde Meran und die Pitsch-Stiftung auch das Angebot für Betreutes Wohnen in Meran erweitern, um die gesamte Palette der Betreuungsangebote im Alter besser abdecken zu können.
„Die Strategie dieser Stadtregierung ist es, den Ausbau dieser Wohnformen in enger Zusammenarbeit mit der Pitsch-Stiftung weiter voranzutreiben, um allen Bürgerinnen der Stadt ein Angebot machen zu können, das ihren Bedürfnissen entspricht“, sagte Frötscher.
Nach dem Begleiteten Wohnen soll daher in naher Zukunft auch ein Angebot für Betreutes Wohnen geschaffen werden, bei dem die Unterstützung für die Seniorinnen und Senioren umfangreicher und intensiver ist.