Das AKW Saporischschja in der Südostukraine

Berichte: Angriff mit Shahed-Drohnen auf Saporischschja

Dienstag, 22. August 2023 | 15:52 Uhr

Die Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine ist Medienberichten zufolge in der Nacht auf Dienstag mit Shahed-Drohnen angegriffen worden. In der Region seien Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe via Telegram mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei.

Durch die Druckwelle von Explosionen seien vier Hochhäuser beschädigt worden, schrieb der Sekretär des Stadtrates, Anatolij Kurtjew, auf Telegram. Niemand sei verletzt worden. Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder auch Drohnen iranischer Bauart eingesetzt.

In der Stadt Kriwyj Rih im Oblast Dnipropetrowsk beschädigte der Einschlag einer russischen Rakete etwa 20 kleine Häuser, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Dabei sei ein Mann leicht verletzt worden.

Unterdessen meldete die Ukraine Fortschritte in Robotyne. Ukrainische Truppen seien in den strategisch wichtigen Ort im Südosten vorgedrungen, schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar auf Telegram. Die Evakuierung des Ortes werde derzeit organisiert, die Soldaten kämen aber immer noch unter Beschuss von russischen Truppen. Robotyne befindet sich zehn Kilometer südlich des an der Front gelegenen Ortes Orichiw in der Oblast Saporischschja. Dort verläuft die Straße nach Tokmak, ein von Russland besetzter Verkehrsknotenpunkt.

Nach Behördenangaben verhinderten russische Grenzsoldaten das Eindringen einer Gruppe Bewaffneter aus der Ukraine in das Gebiet Brjansk. Die Attacke sei zurückgeschlagen worden, schrieb Gebietsgouverneur Alexander Bogomas am Dienstag auf Telegram. Der Zwischenfall habe sich im Kreis Klimowo ereignet. Dieser grenzt an die Ukraine, aber auch an Belarus. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Bogomas sprach von einem “gut abgestimmten und heldenhaften Vorgehen” der Grenztruppen, die dem Geheimdienst FSB unterstehen. “Derzeit laufen Maßnahmen, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten”, schrieb er.

Im Mai und Juni waren russische Partisanengruppen, die gegen den Kreml kämpfen, aus der Ukraine in das Gebiet Belgorod eingedrungen. Sie lieferten sich tagelange Gefechte mit der Armee. Hinweise auf ein Vordringen regulärer ukrainischer Soldaten auf russisches Gebiet gibt es bislang nicht. Allerdings lassen Drohnenangriffe auf russische Fliegerhorste in den vergangenen Tagen vermuten, dass der ukrainische Militärgeheimdienst Sabotagegruppen in Russland steuert.

Von: APA/dpa/Reuters