EU war bei Impfstoff-Bestellung langsamer als andere

Biontech-Chef wundert sich über Zögern der EU

Samstag, 02. Januar 2021 | 09:27 Uhr

Frankfurt – Uğur Şahin, der Chef des Mainzer Forschungsunternehmens Biontech, wundert sich über die zögerlichen Impfstoff-Bestellungen der Europäischen Union. Das berichten “standard.at” und “Spiegel”. Laut Sahin sei der Prozess in Europa wegen des Mitspracherechts der einzelnen Länder nicht so schnell und geradlinig abgelaufen wie anderen Ländern. Die EU habe zudem auch auf andere Hersteller gesetzt, die nun doch nicht so schnell liefern können.

Derzeit schaue es bezüglich der insgesamt verfügbaren Impfstoffe gegen Covid-19 “nicht rosig” aus, “weil weitere zugelassene Impfstoffe fehlen und wir mit unserem Impfstoff diese Lücke füllen müssen”, meinte Sahin. Laut dem Biontech-Chef soll Ende Jänner feststehen, ob und wie viel mehr von seinem Impfstoff produziert werden kann. Man lote mit dem US-Partner Pfizer die Möglichkeit aus, die Produktion des eigenen Präparats zu erhöhen. Dazu sucht das Unternehmen weitere Kooperationspartner für den Ausbau der Produktion.

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde kurz vor Weihnachten in der EU zugelassen und wird seit einigen Tagen auch verabreicht. Im Spätsommer könnte dann laut Sahin eine weiterentwickelte Impfstoffgeneration zur Verfügung stehen, die auch bei weniger starker Kühlung transportiert werden kann.

Von: luk