Die Ortstaxe wird erhöht

Bozen bittet Touristen verstärkt zur Kasse 

Montag, 15. September 2025 | 09:39 Uhr

Von: luk

Bozen – Ab dem 1. Jänner 2026 wird die Ortstaxe in Bozen angehoben. Die Erhöhung, die von der Stadtregierung beschlossen und noch von Kommission und Gemeinderat bestätigt werden muss, soll Mehreinnahmen von rund 300.000 Euro pro Jahr bringen.

Konkret steigen die Abgaben pro Übernachtung und Person wie folgt:

Hotels ab vier Sternen: von 3,00 auf 3,50 Euro
Drei-Sterne-Hotels: von 2,50 auf 2,80 Euro
Alle übrigen Betriebe einschließlich Privatzimmervermietungen: von 2,00 auf 2,10 Euro

Auf Basis der derzeit rund 940.000 Übernachtungen pro Jahr würden die Einnahmen von derzeit 2,1 Millionen Euro auf etwa 2,4 Millionen Euro anwachsen. Die Verteilung bleibt unverändert: 60 Prozent gehen an die Bozner Tourismusorganisation, 30 Prozent an die IDM Südtirol, zehn Prozent an die Stadtgemeinde.

Bürgermeister Claudio Corrarati betont, dass Bozen damit zu anderen Tourismusorten in Südtirol aufschließe: „Die Mehreinnahmen helfen, die Belastungen für die Bevölkerung durch den starken Tourismus abzufedern – mehr Verkehr, überfüllte öffentliche Verkehrsmittel, höhere Anforderungen bei Abfallentsorgung und Kontrollen.“ Gleichzeitig unterstreicht Corrarati die positiven wirtschaftlichen Effekte des Tourismus.

Tourismusorganisation plant neue Projekte

Laut Direktorin Roberta Agosti rechnet die Tourismusorganisation künftig mit zusätzlichen 200.000 Euro jährlich – von aktuell 1,42 Millionen auf etwa 1,645 Millionen Euro. Diese Mittel sollen in neue Projekte und ein attraktiveres Angebot für internationale Gäste fließen. Während die deutsche Wirtschaftskrise zuletzt einen Rückgang deutscher Gäste brachte, hätten US-amerikanische Touristen die Lücke geschlossen. Auch Gäste aus Asien nehmen deutlich zu.

Debatte um Zukunft der Tourismusorganisation

Seit Jahren wird über eine mögliche Privatisierung der Bozner Tourismusorganisation diskutiert – sie ist zusammen mit Meran die letzte öffentlich geführte im Land. Im Koalitionsabkommen ist die Umwandlung vorgesehen, konkrete Schritte stehen jedoch laut der Zeitung Alto Adige noch aus.

Boom bei Privatzimmervermietungen

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Betten in Privatzimmern stark zugenommen – mittlerweile sind es rund 800. Neue Genehmigungen werden nicht mehr erteilt, da Land und Stadt die Hotellerie gezielt fördern wollen. Erst kürzlich wurde das „Falkensteiner Hotel“ im WaltherPark eröffnet, im Frühjahr das „Eisenhut Boutique Hotel“ in der Bindergasse.

Bezirk: Bozen

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