Von: mk
Bozen – Im Bozner Stadtrat ist am Montag der außerordentliche Plan für die Straßenverkehrsordnung besprochen worden, der von Stadträtin Marialaura Lorenzini und vom Direktor des Büros für Raumplanung und Entwicklung, Ivan Moroder, entwickelt wurde. Erste Maßnahme ist die Beschränkung der Fahrgeschwindigkeit auf maximal 30 Stundenkilometer im nahezu gesamten Stadtgebiet.
Mit Ausnahme der Verbindungen zwischen Drususallee und Verdi-Platz sowie zwischen Rom-Straße und Italienallee, der Claudia Augusta-Straße, des Pfarrhofweges, der Meraner Straße, des Moritzinger Weges und der Sigmundskroner Straße soll die Stadt zur Tempo-30-Zone werden.
Ziel ist es, im September vor allem Fahrrädern den Weg zu ebnen – auch abseits der gängigen Fahrradrouten. Die Fahrradwege selbst werden erweitert. Zwischen Bahnhofsallee, dem Rathaus- und dem Waltherplatz ist die Montage von 500 Fahrradständern geplant.
Weniger bedeutende Linien im städtischen Busverkehr sollen außerdem reduziert werden, um die Verbindung auf viel befahrenen Strecken zu stärken. Gleichzeitig fordert die Gemeinde vom Land, den Beginn von Kindergarten und Grundschule auf 8.30 Uhr und den Beginn von Mittel- und Oberschulen auf 9.00 Uhr zu verlegen.
Die Pläne – vor allem die Ausdehnung der Tempo-30-Zone – stoßen allerdings auch auf Kritik. „Mit einem Tempolimit von 30 km/h sind unsere Handwerker und Kurierdienste zu Fuß schneller unterwegs als mit dem Lieferwagen“, erklärt der Präsident des Handwerkerverbandes CNA-SHV, Claudio Corrarati, ironisch. Seiner Ansicht nach behindere der Plan die Wirtschaft und das verarbeitende Gewerbe.