Von: mk
Bozen – Anlässlich des Welttages der Menschen mit Behinderung hatte Bozens Sozialstadträtin Patrizia Brillo die Idee für eine besondere Initiative: Die Jugendlichen der Vereinigung AIAS, die sich um die Belange von Menschen mit einer Spastik kümmert, durften während der gestrigen Gemeinderatssitzung auf den Plätzen des Bürgermeisters und der Stadtratsmitglieder sitzen und hautnah erleben, wie es ist, Entscheidungen zu treffen, die die ganze Stadt betreffen. Als „Bürgermeister für einen Tag“, so der Titel der Initiative, konnten die Jugendlichen aktiv am Wettstreit der Ideen teilnehmen, Meinungen austauschen und selbst das Wort ergreifen.
Und die Jugendlichen packten die Gelegenheit am Schopf. Es wurde eine rege Sitzung, auf der Anregungen und Vorschläge zu Themen wie Sport, Mobilität, Barrierefreiheit, Selbständigkeit und Teilhabe am Berufsleben vorgebracht wurden. An jedem Beitrag konnte man die täglichen Mühen, aber auch Ideen für Lösungsansätze ablesen, die die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen verbessern würden.
An der Initiative nahm auch der Verband der Gehörlosen teil, die über die Schwierigkeiten hörgeschädigter Menschen berichtete und sich für eine barrierefreie Kommunikation und die Verwendung der Gebärdensprache (LIS) in der öffentlichen Verwaltung starkmachte.
Als besonders wichtig bezeichneten die Jugendlichen den barrierefreien Zugang zu Sportangeboten, die aktive Unterstützung bei der Eingliederung in das Berufsleben, den Abbau von Barrieren in den Gebäuden, im öffentlichen Raum und in der Kommunikation sowie die Schaffung von Möglichkeiten der Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt.
Sozialstadträtin Patrizia Brillo zeigte sich beeindruckt von den Beiträgen der jungen Menschen: „Im Rahmen dieser Initiative haben wir unmittelbar von den Jugendlichen gehört, was sie bewegt und was sie brauchen. Die Ideen und Vorschläge, die sie heute vorgebracht haben, sind für uns die Grundlage für die Schaffung einer wirklich inklusiven Stadt, in er sich jeder und jede nach eigenen Vorstellungen verwirklichen kann.“
Für die Sozialstadträtin war „Bürgermeister für einen Tag“ nicht nur eine symbolische Initiative, sondern vielmehr der konkrete Startschuss für eine noch engere Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den Organisationen für Menschen mit Behinderung, ein Zeichen dafür, dass die Stadt es ernst meint mit ihrem Vorhaben, der Teilhabe den Raum zu geben, den sie braucht, damit junge Menschen gehört und wertgeschätzt werden und bei Themen, die sie betreffen, mitentscheiden können.




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