Ploner mahnt zur Zweisprachigkeit in Kindergärten

“Buongiorno und Guten Morgen im Kindergarten”

Dienstag, 16. Dezember 2025 | 13:20 Uhr

Von: Ivd

Villanders – Familien in Villanders äußern öffentlich den Wunsch, im örtlichen deutschsprachigen Kindergarten auch italienischsprachiges pädagogisches Personal einsetzen zu können. Dieser Wunsch blieb bislang jedoch unerfüllt. Er zeigt aber für Team K Abgeordneten Alex Ploner den Änderungswunsch im Bildungssystem von Seiten der Bevölkerung, um die Sprachkompetenz ihrer Kinder zu verbessern. Auch sei für Viele nicht verständlich, dass in deutschsprachigen Kindergärten verboten ist, was in italienischen Kindergärten schon Realität ist: die zwei Landessprachen nebeneinander.

„Der Bedarf und das Interesse an zusätzlichen Angeboten an Mehrsprachigkeit in den  Bildungsmodellen sind mittlerweile landesweit stark ausgeprägt und das zu Recht. Gerade in kleineren Gemeinden wäre die Einführung solcher Modelle ein wichtiger Schritt hin zu echter Bildungsgerechtigkeit. Viele Südtirolerinnen und Südtiroler müssen ihre Italienischkenntnisse erst im Erwachsenenalter mit großem Aufwand erwerben, Sprachhemmungen überwinden und Vorurteile abbauen. In ländlichen Gebieten ohne italienischsprachige Familien und damit mit wenigen Gelegenheiten zum Sprachkontakt, sind die Bildungsnachteile offensichtlich. Wenn sich der Fokus ausschließlich auf das richtet, was angeblich nicht möglich ist, bleibt das realisierbare Potenzial unsichtbar. Es gilt daher, neue Wege aktiv zu beschreiten“, ist Alex Ploner überzeugt.

Nun gehe es um Taten statt Worte, wenn die Verantwortlichen in der Bildungspolitik die Wünsche vieler Eltern ernst nehmen. „Mehrsprachige Bildungsmodelle sollten als zusätzliche Option verstärkt und wissenschaftlich begleitet werden. Es sollte nicht bei einzelnen, wenigen Pilotprojekten bleiben. Ziel solcher Modelle ist es, Sprachkompetenzen frühzeitig zu fördern und vor allem ein echtes Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen zu ermöglichen“, so Ploner. Das ladinische Bildungsmodell zeige, dass dies gelingen kann. „Zahlreiche Familien wünschen sich für ihre Kinder eine mehrsprachige Bildung von klein auf. Dies belegt auch das kürzlich veröffentlichte Sprachbarometer: Mehr als die Hälfte der deutschsprachigen Familien spricht sich dafür aus.“

„Die SVP kann diese Forderungen nicht länger ignorieren. Sie kommen nicht nur von italienischsprachigen, zweisprachigen oder zugewanderten Familien, sondern ebenso von vielen Südtiroler Familien deutscher Muttersprache. Verzerrte Darstellungen und falsche Mythen helfen niemandem – sie polarisieren lediglich und ideologisieren die Debatte um Schule und Bildung. Zudem gilt für mich der Spruch, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr oder nur sehr schwer. Es ist ja unlogisch, für Erwachsene eine gute Zweisprachigkeit oder den Zweisprachigkeitsnachweis für den Arbeitsmarkt und die Karriereleiter zu verlangen und dafür nicht schon im Kindesalter die professionelle Basis zu legen.“, warnt Alex Ploner.

Darüber hinaus gebe es viele engagierte und ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen beider Sprachgruppen, die bereit seien, bestehende Barrieren zu überwinden. Auch die Wirtschaft sei kontinuierlich auf der Suche nach zweisprachigem bzw. mehrsprachigem Personal. Zudem verfüge das Land über kompetente Institutionen, die diesen Prozess fachlich und wissenschaftlich begleiten könnten. „Wir haben lange genug gewartet. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die mehrsprachige Schule der Zukunft aktiv zu gestalten, die mit dem Modell der Präsenz beider Sprachen in  Kindergärten beginnen sollte.“, so Landtagsabgeordneter Alex Ploner abschließend.

Bezirk: Eisacktal

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